Kinshasa - Ruanda hat mehr als 1.500 Soldaten in das Nachbarland Kongo entsandt, um die dortigen Regierungstruppen im Kampf gegen Hutu-Rebellen zu unterstützen. Die Truppen seien Dienstag Früh eingetroffen, teilte der kongolesische Regierungssprecher Lambert Mende in Kinshasa mit. Die gemeinsame Militäraktion im Osten des Landes werde etwa drei Wochen dauern. "Wir haben die Streitkräfte Ruandas offiziell gebeten, uns bei der Entwaffnung der Hutu-Rebellen zu helfen", sagte Mende weiter.

Die Hutu-Kämpfer waren nach dem Völkermord in Ruanda, dem 1994 eine halbe Million Tutsi zum Opfer fielen, in den Kongo geflüchtet. Sie halten im Osten des Landes weite Gebiete unter ihrer Kontrolle. Nach einer Offensive von Rebellenführer Laurent Nkunda waren die Kämpfe mit Regierungstruppen eskaliert.

Auch die Vereinten Nationen haben in dem Krisengebiet zum Schutz der Zivilbevölkerung eine Friedenstruppe stationiert, die 22.000 Soldaten und Polizisten umfasst. Ein Sprecher der UNO-Mission im Kongo betonte, dass die UN-Truppe nicht an der gemeinsamen Aktion der Streitkräfte des Kongos und Ruandas beteiligt sei. (APA/AP)