Die nun doch kommende Pkw-Verschrottungsprämie - oder wie sie euphemistisch bezeichnet wird: die "Update-Prämie" (Autobranche) oder die "Ökoprämie" (Wirtschaftsministerium) - wird langfristig gar nichts bewirken. Die Neuzulassungszahlen werden vielleicht ein paar Monate besser aussehen als zuletzt, als die Behübschung mit tausenden "Tageszulassungen" und sonstiger Zahlenkosmetik die Krise nicht mehr überschminken konnte. Das Geschäftsmodell wird aber nur überleben, wenn das Produkt sich der Zeit anpasst (konkret: noch effizienter wird) - da der Staat nicht ad infinitum einzahlen kann.

Abgesehen davon, dass jede zusätzliche Million, die vom Staat in das Bildungssystem Österreichs gesteckt werden würde, dem Wirtschaftsstandort mehr nutzen würde, abgesehen davon, dass man mit der gleichen (vorgeschobenen "grünen") Logik auch den Kühlschränkemarkt, den Fahrradmarkt und zig andere Branchen subventionieren könnte: Die Prämie selbst ist eine Farce. Handel und Importeure sollen die Hälfte zahlen, so täuscht man eine Art Lastenteilung vor. Die Autofirmen werden ihren Marketingbudgets also einfach ein neues Mascherl umhängen. So haben sie in der Feilscherei mit dem Kunden kurzfristig ein Argument mehr, um weniger Rabatte hergeben zu müssen.

Aber: Wenn sich - wie auf dem Automarkt - zu viele Anbieter um zu wenige Kunden streiten, purzeln die Preise. Daran werden auch zweifelhafte Geldgeschenke nichts ändern. (Leo Szemeliker, DER STANDARD, Printausgabe, 21.1.2009)