Die Verlosung der Klagenfurter 99-Euro-Villa hat am Dienstag in einem Cafe in der Kärntner Landeshauptstadt einen großen Medienandrang ausgelöst. Zahlreiche Kamerateams und Journalisten drängten sich im Gastraum, der für "Normalsterbliche" gesperrt war.

So wurden 9.999 Lose zum Preis von je 99 Euro via Internet verkauft

Die Besitzerin der Villa, Traude Daniel, hatte sich entschlossen, ihr Haus zu verlosen, nachdem sie beim Versuch, es regulär zu verkaufen, keinen adäquaten Preis erzielen konnte. So wurden 9.999 Lose zum Preis von je 99 Euro via Internet verkauft. Das Interesse übertraf die Erwartungen bei weitem, rund 15.000 Menschen zahlten den Lospreis ein. Jene Bewerber, die nicht zum Zug gekommen waren, erhielten ihr Geld zurück, insgesamt wurde eine halbe Million Euro rücküberwiesen.

Die Verkaufsaktion hatte ein Notariatsbüro übernommen, ebenso wie die Verlosung. Die Form der Veräußerung hat auch bereits zahlreiche Kritiker auf den Plan gerufen. Inzwischen sind mehrere Anzeigen bei der Staatsanwaltschaft eingelangt. Illegal könnte die Verlosung sein, wenn die Verkäuferin dabei mehr einnimmt als die Immobilie wert ist. Der Notar verweist aber auf ein Gutachten, wonach das Haus der Familie Daniel 836.000 Euro wert ist. Die Einnahmen aus dem Losverkauf sind zwar höher, nach Abzug der Unkosten bleibe, so der Jurist, aber ein deutlich niedrigerer Betrag übrig. Daher sehe er rechtlich überhaupt keine Probleme. (APA)