Bild nicht mehr verfügbar.

Der Eingangszaun zum Lager Lampedusa.

Foto: REUTERS/Tony Gentile

Berlin - Der deutsche EU-Abgeordnete Alexander Graf Lambsdorff (FDP) hat die italienische Regierung angesichts der Zustände im Flüchtlingslager auf der Mittelmeer-Insel Lampedusa scharf angegriffen. Die Lage in dem völlig überfüllten Camp sei "schrecklich", sagte Lambsdorff dem Sender radioeins des rbb. Er verstehe nicht, warum die Regierung - angesichts von über 1.800 Insassen in dem Lager mit seinen rund 800 Betten - keine alternativen Unterbringungsorte anbiete. "Ich glaube, das ist Ausdruck einer bornierten, ideologisch verbohrten, konservativen Zuwanderungspolitik", sagt Graf Lambsdorff. Es gebe Mindeststandards in der EU, wie Zuwanderer zu behandeln seien. Italien könne daher wegen Vertrgasverletzung angeklagt werden, sagte er weiter.

Mehr als 1.800 Personen im Lager

448 Flüchtlinge sind in der Nacht auf Dienstag auf Lampedusa und auf Sizilien eingetroffen. Allein an Bord eines Fischerbootes erreichten 220 Menschen die Küsten Lampedusas. Am Montagabend waren weitere 200 Migranten eingetroffen. Im Auffanglager der Insel, in dem maximal 800 Menschen untergebracht werden können, herrscht Notstand. Mehr als 1.800 Personen halten sich derzeit im Zentrum auf.

Im süd-östlichen Teil Siziliens, in Pozzallo, trafen allein 228 Flüchtlinge ein, darunter 34 Frauen, mehrere Minderjährige und ein Neugeborenes. Die Flüchtlinge wurden von der Küstenwache in Sicherheit gebracht. (APA)