Brüssel/Wien - Nach der erneuten, inzwischen dritten Einigung im Gasstreit zwischen der Ukraine und Russland (zwei bereits verkündete Abkommen waren wieder geplatzt), äußerte sich die Europäische Kommission nur verhalten zum neuen Vertrag. Es bleibe abzuwarten, ob am Montag tatsächlich Gas an europäische Kunden geliefert werde, hieß es.

Die EU könne nicht einfach zur Tagesordnung übergehen, selbst wenn nun wieder Gas geliefert werde, meinte Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner in der "ORF-Pressestunde". In allen Ländern müssten die Gasspeichersysteme ausgebaut werden, zudem sollte es eine europäische Steuerung und Vernetzung der Gasversorgung geben. Mitterlehner schlug vor, auch Russland in das Pipeline-Konsortium Nabucco miteinzubeziehen.

Sollte auch diesmal das Gas ausbleiben, gehe er nach wie vor davon aus, dass Österreich drei Monate lang durchhalten könnte. (APA, DER STANDARD, Print-Ausgabe, 19.1.1.2009)