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Dominik Landertinger stand in Ruhpolding innerhalb von 24 Stunden zweimal aufs Podest.

Foto: REUTERS/Alexandra Beier

Ruhpolding - ÖSV-Biathlet Dominik Landertinger ist innerhalb von 24 Stunden in Ruhpolding zweimal aufs Podest gelaufen. Nach Platz zwei am Vortag im Sprint über 10 km landete der erst 20-jährige Tiroler am Sonntag in der Verfolgung über 12,5 km auf Platz drei. Den Sieg sicherte sich erneut Landertingers großes Vorbild, Ole Einar Björndalen, der seinen bereits 84. Weltcup-Triumph feierte. Rang zwei ging durch Gesamt-Weltcup-Spitzenreiter Emil Hegle Svendsen ebenfalls an Norwegen.

Während die beiden Skandinavier jeweils nur eine "Fahrkarte" schossen, unterliefen Landertinger vor der Rekordkulisse von 24.500 Zuschauern zwei Fehler, jeweils einer im Liegend-Anschlag bei den ersten beiden Schießen. Doch zwei fehlerfreie Stehend-Leistungen brachten dem Hochfilzner noch den zweiten Podiumsplatz seiner jungen Weltcup-Karriere.

"Natürlich ein Traum"

"Im Liegend-Schießen hab' ich jeweils die letzte Scheibe stehen gelassen, vielleicht war ich ein bisschen zu schnell. Im Stehend-Schießen zweimal Null war dann natürlich super, auch läuferisch war es heute wieder perfekt. Zwei Podestplätze hintereinander ist natürlich ein Traum. Und es war ein unbeschreibliches Gefühl, mit den großen Stars Björndalen und Svendsen auf dem Podest zu stehen", betonte Landertinger, der diesen Moment in nur 24 Stunden gleich zweimal in vollen Zügen genießen durfte.

Nach seinen Topleistungen in Bayern ist Landertinger auch bereits fix für die Weltmeisterschaften von 14. bis 22. Februar in Pyeongchang/Südkorea qualifiziert. Der WM-Einsatz ist eine große Programmänderung in der Saisonplanung des Tirolers, denn ursprünglich wäre eine Teilnahme an der Junioren-WM geplant gewesen. "Nach diesen 'Überresultaten', die für sich selbst sprechen, braucht man nicht zu diskutieren. Dominik wird definitiv bei der WM am Start stehen", erklärte ÖSV-Sportkoordinator Walter Gapp.

Für seinen Trainer Reinhard Gösweiner waren die beiden Podestplätze von Landertinger "der Lohn der harten Arbeit". "Beim Liegend-Schießen war Landi ein bisserl zu ungestüm, die beiden Stehend-Schießen, vor allem das letzte, so schnell und fehlerfrei zu absolvieren war eine starke Leistung von ihm. Läuferisch ist 'Landi' top", lobte Gösweiner das größte rot-weiß-rote Biathlon-Talent.

Gute Plätze für Sumann und Pinter

Neben Landertinger landeten noch zwei weitere ÖSV-Skijäger in den Top Ten: Der Steirer Christoph Sumann, der drei Strafrunden drehen musste, wurde unmittelbar vor dem Kärntner Fritz Pinter, den gar vier Schießfehler ein besseres Ergebnis kosteten, Neunter. Simon Eder (von 32 auf 18), Daniel Mesotitsch (28.) und Tobias Eberhard (32.) sammelten auch noch Weltcuppunkte.

Björndalen sprach diesmal im Gegensatz zum Samstag, als er ein "perfektes Rennen" erwischt hatte, nur von einem "Super-Rennen". Der fünffache Olympiasieger und neunfache Weltmeister betonte aber gleichzeitig, dass er sich noch nicht in absoluter Topform befinde. "Ich hoffe, die Kurve geht im Hinblick auf die WM noch etwas rauf", meinte der Dominator der Rennen in Ruhpolding. Bereits am Donnerstag hatte er als Schlussläufer Norwegens Staffel zum Sieg geführt.

Angesichts des dritten Ranges im Staffel-Rennen, mit dem die Führung im Spezial-Weltcup weiter ausgebaut wurde, sowie der beiden Einzel-Podestplätze von Landertinger reiste auch das ÖSV-Team hochzufrieden aus Ruhpolding ab, wo insgesamt 94.500 zahlende Zuschauer an den fünf Wettkampftagen registriert wurden.

Zudem gab es auch von der Nebenfront eine positive Nachricht zu vermelden: Iris Waldhuber feierte am Freitag im IBU-Cup-Sprint über 7,5 km in Nove Mesto dank einer fehlerfreien Schießleistung ihren ersten Sieg in der allgemeinen Klasse. In der 10-km-Verfolgung am Samstag wurde die 21-jährige Steirerin Zweite.

Im Verfolgungs-Weltcup-Rennen der Damen in Ruhpolding durften dagegen wieder die deutschen Gastgeber jubeln. Magdalena Neuner fixierte so wie Björndalen bei den Herren nach dem Staffel- und Sprint-Sieg den Triple-Triumph. Es war der insgesamt 13. Weltcup-Erfolg für die 21-Jährige. (APA)


Herren, 12,5 km: 1. Ole Einar Björndalen (NOR) 36:17,4 Min./1 Schießfehler - 2. Emil Hegle Svendsen (NOR) 34,4/1 - 3. Dominik Landertinger (AUT) 46,5/2 - 4. Carl-Johan Bergman (SWE) 1:06,6 Min/0 - 5. Ivan Tscheresow (RUS) 1:19,4/0 - 6. Michael Rösch (GER) 1:19,5/3 - 7. Lars Berger (NOR) 1:34,9/2 - 8. Tomasz Sikora (POL) 1:41,4/2 - 9. Christoph Sumann (AUT) 1:52,8/3 - 10. Friedrich Pinter (AUT) 2:03,5/4. Weiter: 18. Simon Eder (AUT) 2:31,9/2 - 28. Daniel Mesotitsch (AUT) 3:02,9/4 - 32. Tobias Eberhard (AUT) 3:08,8/3

Weltcup-Stand nach 11 von 26 Bewerben: 1. Svendsen 460 - 2. Sikora 427 - 3. Björndalen 408 - 4. Bergman 370 - 5. Maxim Tschudow (RUS) 354 - 6. Michael Greis (GER) 309 - 7. Sumann 307 - 8. Alexander Os (NOR) 305 - 9. Iwan Tscheresow (RUS) 291 - 10. Bjönr Ferry (SWE) 288. Weiter: 13. Mesotitsch 230 - 22. Landertinger 162 - 29. Pinter 131 - 38. Eberhard 81