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Großbritanniens Außenminister bei seiner Rede im Taj-Mahal Hotel.

Foto: AP /Rajanish Kakade

Bombay - Der britische Außenminister David Miliband hat ein Umdenken bei der Strategie zur Terrorbekämpfung gefordert und den Begriff "Krieg gegen den Terror" als irreführend und falsch bezeichnet. Der vom scheidenden US-Präsidenten George W. Bush nach den Anschlägen vom 11. September 2001 geprägte Begriff enthalte die Vorstellung eines länderübergreifenden Feindes, verkörpert von Al-Kaida und ihrem Anführer Osama bin Laden, sagte Miliband am Donnerstag. In Wahrheit seien die militanten Gruppen aber vielfältig und hätten eine große Bandbreite an Beweggründen.

Ansprache im Taj-Mahal-Hotel

Miliband sprach im indischen Bombay vor dem Taj-Mahal-Hotel, einem der Schauplätze der Anschläge vom November, bei denen 179 Menschen ums Leben kamen. Für verschiedene Gruppierungen wie die Taliban in Afghanistan oder die für die Bombay-Anschläge verantwortlich gemachte Lashkar-e-Taiba seien unterschiedliche Antworten notwendig, sagte Miliband. Die Bezeichnung "Krieg gegen den Terror" habe seit dem 11. September 2001 das Terrain definiert.

Während der "Krieg gegen den Terror" ein Ruf zu den Waffen und die Aufforderung zur Solidarität bei der Bekämpfung eines einzelnen gemeinsamen Feindes sei, müsse die Grundlage der Solidarität nicht darauf basieren, gegen wen man sei, sondern wer man sei und welche Werte man teile. Die Erklärung des Außenamtchefs implizierte damit auch eine Kritik an der US-Regierung unter Bush, deren engster Verbündeter Großbritannien mit dem ehemaligen Premierminister Tony Blair bei den Feldzügen in Afghanistan und im Irak gewesen ist. (Reuters)