Gabi Waldner im neuen "Report"-Studio.

Foto:ORF/Thomas Ramstorfer

Der Auftakt war, um eine passende Metapher zu verwenden, ein Schuss in den Ofen. Eine oberflächliche Story über die Gaskrise garnierte der runderneuerte "Report" auf ORF 2 mit einem dümmlichen Selbstversuch: Dreht man in einem Haus die Gasheizung ab, sind das Resultat - no na - kalte Füße.

Zumindest die Sendung lief allmählich warm. Dass auch zwei der angeblich mächtigsten Politiker keine vertrauenswürdigen Antworten auf die Energieprobleme haben, eröffnete sich den Zusehern in der Doppelconférence der Landeshauptleute Michael Häupl (Wien) und Erwin Pröll (Niederösterreich). Moderatorin Gabi Waldner, die vor kühlem Design mit rotem Farbklecks antrat, punktete mit frecher Interviewtechnik ("Zusammen haben die beiden immerhin acht Parteichefs demontiert beziehungsweise installiert"), scheiterte aber beim einzigen echten innovativen Element. Häupl und Pröll sollten spontan hingeworfene Halbsätze über den jeweils anderen witzig ergänzen. Dafür waren die beiden aber - je nach Standpunkt - zu wenig schlagfertig beziehungsweise zu professionell.

Prägnante Bilder lieferte der "Report" über die Mitarbeiter des Nationalratspräsidenten Martin Graf - für die Letzten, die immer noch kein Abgrenzungsproblem zum Rechtsextremismus sehen. Erhellend auch die Undercover-Reportage bei privaten Logistikdiensten, die doch alles angeblich viel besser können als die Post: Zusteller verdienen dort etwa 700 bis 800 Euro brutto - und bezahlen davon noch Versicherung und Transportkosten.

Das Zitat des Tages dann im Feature über den Haider-Kult in Kärnten. Eine Brücke über die Drau werde umbenannt, meldet der "Report". O-Ton Landeshauptmann Gerhard Dörfler: „Sie wird Jörg Haider heißen." (Gerald John, DER STANDARD; Printausgabe, 15.1.2009)