New York/Los Angeles - Die Ungewissheit über einen neuen Hollywood-Streik hält auch nach einer 30-stündigen Marathonsitzung des Vorstands der amerikanischen Schauspielergewerkschaft SAG an. "Daily Variety" berichtete am Mittwoch aus Los Angeles, der Streik sei nicht vom Tisch. Es gebe aber weiter Uneinigkeit über einen neuen Arbeitskampf.

Die Gewerkschaftsspitze habe sich bei ihrem Treffen nicht auf ein Datum zur Abstimmung aller 120.000 SAG-Mitglieder verständigen können, hieß es. Ein Streik müsste von mindestens 75 Prozent der abstimmenden Schauspieler unterstützt werden. Auch zu dem umstrittenen Verhandlungschef Doug Allen sei keine Einigung erzielt worden. Eine Fraktion der zerstrittenen Schauspielergewerkschaft wollte Allen, der die bisher ergebnislosen Verhandlungen mit den Filmstudios geführt hatte, mit sofortiger Wirkung absetzen. Am Ende blieb "der Status quo", schrieb das Blatt.

Ursprünglich sollten die 120.000 Mitglieder über einen möglichen Arbeitskampf abstimmen. Die Pläne stießen jedoch intern auf teils massiven Protest. Tom Hanks, Robert Redford und George Clooney unterzeichneten mit etwa 130 prominenten Kollegen einen Protestbrief und warnten mit Blick auf die ohnedies schwierige wirtschaftliche Lage vor den Auswirkungen eines Ausstands.

Der Arbeitsvertrag der Filmschauspieler mit den Studios ist bereits im Juli ausgelaufen. Die Gespräche über eine Verlängerung stecken seit Monaten in der Sackgasse. Die Schauspieler fordern vor allem mehr Geld bei der Weiterverwertung ihrer Arbeiten im Internet und auf DVDs. Im vergangenen Jahr hatte ein 100-Tage-Streik der Drehbuchautoren Hollywood wochenlang lahmgelegt und geschätzte Einbußen von 2,5 Milliarden Dollar verursacht. (APA/dpa)