Washington - 61 ehemalige Gefangene im US-Lager Guantánamo Bay auf Kuba sind nach Pentagon-Angaben nach ihrer Freilassung anscheinend zum Terrorismus zurückgekehrt. Wie Ministeriumssprecher Geoff Morrell am Dienstag mitteilte, gibt es in 18 Fällen geheimdienstliche Beweise, dass die Gefangene den "Terrorkampf" wieder aufgenommen haben, in 43 Fällen liege ein starker Verdacht vor.

Morrell zufolge beziehen sich die Statistiken auf den gesamten Zeitraum seit der Einrichtung des Lagers im Januar 2002 bis Ende Dezember vergangenen Jahres. Demnach liegt die vermutete "Rückfallquote" bei elf Prozent, während es Ende März 2008 sieben Prozent gewesen seien. Damals hatte das Pentagon von 37 Gefangenen gesprochen, die entweder eindeutig zum Terrorismus zurückgekehrt sind oder im Verdacht stehen, dies getan zu haben.

"Es gibt klar Menschen, die in Guantánamo festgehalten werden, die weiter vorhaben, Amerika Schaden zuzufügen - Amerikanern und unseren Verbündeten", sagte Morrell. "Es wird für solche eine Lösung geben müssen."

Morrell bezog sich dabei auf die Absicht des künftigen Präsidenten Barack Obama, das Lager zu schließen. In Medienberichten hieß es unter Berufung auf Quellen in Obamas Übergangsteam, dass er bereits am Tag der Amtsübernahme am 20. Januar eine entsprechende Anordnung geben werde. Allerdings könnte es nach Experteneinschätzung unter anderem wegen komplizierter rechtlicher Fragen bis zu einem Jahr dauern, bis das Lager leer ist. (APA/dpa)