London - Mit einem langen Ringfinger zu mehr Erfolg an der Börse: Einer britischen Studie zufolge machen Börsianer mehr Profit, wenn ihr Ringfinger länger ist als der Zeigefinger. Grund ist demnach ein höherer Einfluss männlicher Hormone im Mutterleib. Frühere Untersuchungen hatten gezeigt, dass das Längenverhältnis von Ring- und Zeigefinger ein Maß dafür ist, wie stark ein Fötus während der Schwangerschaft männlichen Sexualhormonen (Androgenen) ausgesetzt war. Dies wiederum könne Auswirkungen auf das sich entwickelnde Gehirn haben und Zuversicht sowie Reaktionszeit verbessern, schreiben die Forscher um John Coates von der Universität Cambridge.

Die Forscher hatten die Finger der rechten Hand von 44 männlichen Börsenhändlern in London gemessen, deren Job schnelle Entscheidungen und rasche körperliche Reaktionen erfordert. Die Fingerdaten verglichen die Wissenschaftler mit den Gewinnen und Verlusten der einzelnen Börsianer in den vergangenen 20 Monaten. Ein - am Zeigefinger gemessener - längerer Ringfinger sagte einen höheren längerfristigen Erfolg voraus, ebenso eine längere Verweildauer im Job.

Dies lege nahe, dass die Finanzmärkte von den biologischen Merkmalen der Händler beeinflusst werden können, schließen die Forscher. Sie gehen davon aus, dass Androgene auch Konzentration und jene Reflexe verbessern, die nötig sind, um Preise zu verfolgen und einen Handel schnell abzuschließen. (APA/dpa)