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Die "Cluster"-Satelliten überwachen den gegenwärtigen Zustand des Erdmagnetfelds.

Foto: APA/dpa

Kopenhagen - Das Klima könnte - zumindest dänischen Forschern zufolge - maßgeblich durch das Magnetfeld der Erde beeinflusst werden. Dies geht aus einer Studie der beiden Geophysiker Mads Faurschou Knudsen und Peter Riisager hervor, die in der aktuellen Ausgabe des US-Fachmagazins "Geology" vorgestellt wurde. Faurschou Knudsen arbeitet für das Geologische Institut der Universität Arhus, Riisager für das Zentrum für geologische Forschungen Dänemarks und Grönlands.

In ihrer Studie heißt es, dass die Niederschlagsmenge in den Regionen niedriger Breitengrade während der vergangenen 5.000 Jahre mit Veränderungen des Magnetfeldes der Erde in Zusammenhang stehe. Für ihre Arbeit hatten die Forscher ein Modell des prähistorischen Magnetfelds der Erde mit Klimadaten korreliert, die sie aus Tropfsteinen in Oman und Südchina gewonnen hatten.

Henrik Svensmarks Theorie

Als möglichen Erklärungszusammenhang zitieren Faurschou Knudsen und Riisager die umstrittene Theorie ihres Landsmannes, des Astrophysikers Henrik Svensmark, derzufolge das Klima stark durch kosmische Strahlung beeinflusst wird: Laut dieser Theorie würden sich die kosmischen Partikel - ihrerseits von der Sonnenaktivität und dem irdischen Magnetfeld beeinflusst - auf die Wolkenbildung auswirken und über diesen Weg Niederschläge und damit auch das Klima mitbestimmen. "Es besteht eine enge Verbindung zwischen der Niederschlagsmenge in den Tropen und der Kraft des Magnetfeldes", zitierte das dänische Wissenschaftsmagazin "Videnskab" Faurschou Knudsen.

Svensmarks Theorie ist vor allem deshalb umkämpft, weil sie - bei verkürzter Darstellung - "Klimaskeptikern" Argumente zu liefern scheint, den vom Menschen verursachten Beitrag zur aktuellen Klimaerwärmung zu vernachlässigen. Faurschou Knudsen und Riisager betonten indessen, dass ihre Studie nicht in einen direkten Zusammenhang mit der Erderwärmung gestellt werden könne: Hier sei es vor allem das Kohlendioxid, das die entscheidende Rolle spiele. (APA/red)