Wien - Die Kompetenzen für den Wissenschaftsfonds FWF - und damit für Grundlagenforschung - wandern wieder vollständig in das Wissenschaftsressort. Das soll am Dienstag im Ministerrat beschlossen werden, bestätigte man im Büro von Infrastrukturministerin Doris Bures und begründete die Maßnahme mit der im Regierungsprogramm vereinbarten Kompetenzbereinigung im Forschungsbereich. Bisher waren Infrastruktur- und das Wissenschaftsministerium gemeinsam für den FWF zuständig.

Der FWF war bis 2000 in dem für Wissenschaft zuständigen Ressort. In der Regierung Schüssel I wanderten die Kompetenzen für den FWF ins Infrastrukturministerium, ehe mit dem Kabinett Gusenbauer die Zuständigkeiten zwischen Infrastruktur- und Wissenschaftsministerium geteilt wurden.

Während der FWF immer wieder als Symbol für die Zersplitterung der Forschungskompetenzen genannt wurde, sah man im Wissenschaftsfonds die Doppelzuständigkeit auch positiv, weil das auch zwei Budgettöpfe für den FWF bedeutete. Nun ist man aber doch "sehr glücklich", wieder unter einer Hand zu stehen, sagte FWF-Geschäftsführer Gerhard Kratky, vor allem auch angesichts der "unübersichtlichen Budgetsituation". Hier stelle sich die Frage, wer etwa den sich abzeichnenden Totalausfall der Nationalstiftung abfange. (APA)