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ÖVP und SPÖ versuchen eine Lösung zu finden um trotz Zehnprozentklausel weitere Standorte der Neuen Mittelschule verwirklichen zu können.

Foto: APA/Pfarrhofer

Bregenz/Innsbruck - "Vertrauensvorschuss für die Schulentwicklungsteams" hätte Vorarlbergs Schullandesrat Siegi Stemer (VP) gerne vom Bund. Denn der geplanten flächendeckenden Umwandlung der 55 Hauptschulen zu Neuen Mittelschulen steht noch die Zehn-Prozent-Hürde im Weg.

Vorarlberg möchte innerhalb von vier Jahren zur Modellregion werden. 23 "Vorarlberger Mittelschulen in der Hauptschule" hat man bereits, weitere 28 Neuanmeldungen wurden vom Bund jedoch abgelehnt. Am Montag wurde in Wien verhandelt, die Entscheidung über eine Gesetzesänderung pro Vorarlberg könnte noch diese Woche fallen, sagt SPÖ-Bildungssprecher Elmar Mayer.

Kritik am Vorarlberger Modell üben die Grünen. "Schwindelunternehmen" nennt es deren Bildungssprecher Harald Walser. Karin Fritz, Bildungssprecherin der Grünen im Landtag präzisiert: "Die vom Bundesministerium vorgeschriebenen Standards werden nicht eingehalten." So habe man etwa Leistungsgruppen nicht abgeschafft. Stemer kontert: "Wir befinden uns in einem Entwicklungsprozess, die Kritik kommt nach vier Monaten zu früh."
Schlusslicht mit nur acht geplanten Neuen Mittelschulen ab dem kommenden Schuljahr ist Tirol. Die zuständige Landesrätin Beate Palfrader (VP) ist dennoch zufrieden, dass das "Modell" zum Einsatz kommt.

Einen Zusammenhang zwischen der Einrichtung der Neuen Mittelschule in Tirol und der Zustimmung von Unterrichtsministerin Claudia Schmied (SP) zur Übersiedlung des Riesenrundgemäldes von der Rotunde im Innsbrucker Saggen in das neue Bergisel-Museum, gebe es aber nicht. Für Landeshauptmann Günther Platter (VP) ist die Ministerin in ihrer Entscheidung der "Argumentation des Landes" gefolgt. Es habe weder irgendeinen Deal noch Gespräche mit der Ministerin in Richtung "Neue Mittelschule" gegeben. (jub, ver/DER STANDARD-Printausgabe, 14. Jänner 2009)