Budapest - Ungarn und Deutschland weiten ihre Gaslieferungen an die vom Ausfall russischen Erdgases besonders betroffenen Balkanstaaten aus. Neben Serbien, das bereits seit Freitag über Ungarn beliefert wird, soll nun auch Bosnien-Herzegowina und Kroatien geholfen werden, sagte der ungarische Energieminister Csaba Molnar am Samstag.

Der ungarische Konzern MOL und die deutsche E.On Ruhrgas würden am Samstag 4 bis 4,5 Millionen Kubikmeter Gas an Serbien liefern und 1 bis 1,5 Millionen Kubikmeter an Bosnien-Herzegowina. Über Österreich solle Kroatien nahezu eine Million Kubikmeter Gas aus ungarischen und deutschen Quellen bekommen, sagte der Minister weiter. Ungarn bekommt seit Mittwoch auch kein russisches Gas mehr. Das Land versorgt sich über eigene Reserven und eigene Förderung.

Ukraine beliefert Moldawien und Bulgarien

Im Gasstreit will die Ukraine nach eigenen Angaben nun Erdgas aus eigenen Beständen an Bulgarien und Moldawien liefern, nachdem Russland seine Lieferungen für beide Länder vollständig gestoppt hat. Geliefert würden von Samstag an täglich zwei Millionen Kubikmeter Gas, teilte das ukrainische Präsidialamt mit. Die Entscheidung sei gefallen, weil die Lage in den Ländern wegen des russischen Lieferstopps kritisch und die Ukraine beiden freundschaftlich verbunden sei.

Die Ukraine hat beträchtliche Reserven russischen Erdgases und produziert eine gewisse Menge auch selbst. Seit Russland seine Lieferungen in die Ukraine wegen des Gasstreits beendet hatte, wurde jedoch die Belieferung von Großkunden gedrosselt, in zwei Städten gibt es außerdem kein heißes Wasser mehr. (APA/red)