Die Virusattacke auf die Computer der Kärntner Landesregierung hat auch am Freitag die EDV-Experten auf Trab gehalten. Bis gegen Mittag waren gut 1.000 der insgesamt 3.000 betroffenen Geräte wieder einsatzfähig, erklärte Landesamtsdirektor Reinhard Sladko auf APA-Anfrage. Wie hoch die Kosten für die "Entseuchung" sein werden, könne noch nicht beziffert werden, so Sladko.

Conficker-Wurm

Laut Pressemeldungen wurden die Windows-Rechner vom "Conficker-Wurm" befallen. Microsoft für hat jene Lücke, die der Schädling ausnutzt, bereits im Oktober ein Update veröffentlicht. Offensichtlich wurde es nicht installiert.

"Wir haben eine Beraterfirma aus den USA beigezogen, die uns sehr geholfen hat, was die aber dafür verlangen werden, wissen wir noch nicht", sagte der Landesamtsdirektor. Dazu käme die Arbeit der EDV-Leute in der Regierung. "Die waren ja praktisch die ganze Nacht über im Einsatz." Da dürften schon einige 1.000 Überstunden anfallen.

Einsatzfähig

Am Freitag waren alle Bezirkshauptmannschaften wieder voll einsatzfähig, bis spätestens Sonntag sollten alle Computer wieder klaglos funktionieren. Der Aufwand für die Bekämpfung des Virus ist vor allem deshalb so hoch, weil jedes Gerät einzeln gesäubert und getestet werden muss, bevor es wieder ans Netzwerk angeschlossen werden kann. Nicht betroffen waren die zentralen Server des Landes. Rudolf Köller, Leiter der EDV-Abteilung des Landes, betonte, es seien keinerlei Daten nach außen gelangt, dem Virus sei es auch nicht gelungen, Passwörter von Mitarbeitern auszuspionieren.

Kritik

In den nächsten zwei Wochen soll der Lenkungsausschuss eine Sitzung abhalten, kündigte Sladko an. "Dabei werden wir eine Manöverkritik durchführen und auch darüber diskutieren, welche Risiken es etwa für die Durchführung der Wahl durch solche Vorkommnisse geben könnte." Wäre die Virenattacke zum Wahltag passiert, hätte dies "eine mittlere Katastrophe" bedeutet, meinte der Landesamtsdirektor. Mit verbesserten Schutzprogrammen sollen derartige Horrorszenarien aber vermieden werden. (APA)