Amsterdam - In den Niederlanden hat eine christliche Stiftung, die Homosexuelle "kurieren" will, nach heftigen Protesten ihre staatlichen Fördermittel verloren. Derartige Aktivitäten der evangelischen Stiftung "Onze Weg" würden gegen die Gleichberechtigungspolitik verstoßen, erklärte der zuständige Bildungs- und Kulturminister Ronald Plasterk. Zudem wird nun die staatliche Hilfe für eine ähnliche Kirchenstiftung überprüft.

"Offenere Diskussion"

Fördermittel in Höhe von 50.000 Euro seien "Onze Weg" in der Annahme gewährt worden, dass die Stiftung sich "für eine offenere Diskussion über Homosexualität von Christen in der Kirche" einsetzen wolle. Wie die Zeitung "Trouw" berichtete, bietet die Stiftung stattdessen schwulen Christen Hilfe an, die sich gegen ihre Homosexualität zur Wehr setzen wollen. Ihnen sei erklärt worden, dass "Genesung" durch "das Zurückdrängen homosexueller Gefühle" sowie eine "Veränderung hin zur Heterosexualität" möglich sei.

"Die Grenze wird überschritten"

Eine solche Vorstellung sei nicht hinnehmbar, erklärte Minister Plasterk. "Die Grenze wird überschritten, wenn versucht wird, Menschen von ihrer Homosexualität zu heilen." Die führende Schwulenorganisation Niederländische Vereinigung für die Integration von Homosexualität (COC) begrüßte den Entzug staatlicher Fördergelder für "Onze Weg". COC-Vorsitzender Wouter Neerings sagte: "Unsere Gebete sind erhört worden." (APA/dpa)