Washington/Islamabad - Der US-Geheimdienst CIA soll bei einer Operation im Nordwesten Pakistans am Neujahrstag laut US-Medien angeblich zwei langgesuchte Al-Kaida-Terroristen getötet haben. Wie die "Washington Post" und der US-Sender NPR am Freitag unter Berufung auf Beamte der US-Terrorabwehr berichteten, soll einer der Terroristen hinter dem verheerenden Autobombenanschlag auf das Marriott-Hotel in der Hauptstadt Islamabad im September 2008 gesteckt haben. Dabei waren mehr als 50 Menschen ums Leben gekommen. In Pakistan wurden die Berichte unterdessen zurückgewiesen.

Die Männer seien im halbautonomen Stammesgebiet Süd-Waziristan durch eine Rakete getötet worden, die von einer unbemannten Drohne abgefeuert wurde, hieß es weiter. Sie seien zum Zeitpunkt der CIA- Aktion mit der Vorbereitung neuer Anschlägen beschäftigt gewesen. Die pakistanischen Stammesgebiete an der Grenze zu Afghanistan gelten als Rückzugsraum für Taliban-Kämpfer und Al-Kaida-Terroristen.

Die beiden angeblich von US-Sicherheitskräften getöteten Al-Kaida-Terroristen seien am Leben, sagte ein Mitarbeiter des pakistanischen Geheimdienstes, der anonym bleiben wollte. Auch aus Kreisen der radikal-islamischen Extremisten in der Region verlautete, die Männer seien "in Sicherheit." Bei dem Raketenangriff am 1. Jänner seien allerdings drei Aufständische aus Turkmenistan ums Leben gekommen. Ein Sprecher des Innenministeriums in Islamabad erklärte, die US- Medienberichte würden derzeit geprüft.

Die "Washington Post" hatte weiter berichtet, einer der mutmaßlichen Terroristen sei kenianischer Staatsbürger und unter dem Namen Osama al-Kini Operationschef der Al-Kaida in Pakistan. Bei dem anderen handele es um dessen engsten Komplizen, Scheich Ahmed Salim Swedan. Beide Männer wurden mit einer Reihe von Selbstmordanschlägen in den vergangenen Monaten in Pakistan in Verbindung gebracht und standen auch wegen ihrer möglichen Rolle bei den Bombenanschlägen auf US-Botschaften in Ostafrika 1998 auf der Meistgesuchten-Liste der US- Bundespolizei FBI. In der kenianischen Hauptstadt Nairobi und in Daressalam (Tansania) starben damals mehr als 200 Menschen. (APA/dpa)