Harare - Im afrikanischen Krisenstaat Simbabwe hat der diktatorisch regierende Präsident Robert Mugabe eine neue Methode entdeckt, um ausländische Medien aus dem Land fernzuhalten. Journalisten müssen für eine Jahres-Akkreditierung nun insgesamt 30.000 US-Dollar (rund 22.000 Euro) zahlen. Für zeitlich streng begrenzte einmalige Einsätze sind es immerhin noch 1.500 US-Dollar. Simbabwesische Journalisten, die für ausländische Medien berichten, sind nach einer neuen Verordnung der staatlichen Medienkommission mit 4.000 US-Dollar pro Jahr dabei.

Die in den vergangenen Jahren wiederholt verschärften Mediengesetze des Landes zählen weltweit zu den restriktivsten Bestimmungen. Immer wieder wurden nationale und internationale Berichterstatter drangsaliert, festgenommen oder des Landes verwiesen. Ein Mugabe-Sprecher hatte vor kurzem gedroht, die Arbeit internationaler Nachrichtenagenturen in dem Land zu verbieten, da sie den autokratischen Präsidenten nicht im Zusammenhang zitieren würden.

Journalisten, die für die in der Regel staatlich kontrollierten simbabwesischen Medien arbeiten, müssen lediglich eine Million Simbabwe-Dollar zahlen - umgerechnet ist das weniger als ein US-Dollar. Simbabwe, wo die Wirtschaft weithin zusammengebrochen ist und obendrein die Cholera wütet, hat eine exorbitante Inflation. Das Medien-Institut des Südlichen Afrika (MISA) hat das Parlament in Harare aufgerufen, die Rechtmäßigkeit der neuen Gebühren zu prüfen. (APA/dpa)