Archiv-Bild: Steve Ballmer verkauft Windows 1.0

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Der Höhepunkt der MacWorld Expo ist mit der gestrigen Keynote Apples gerade erst am Abklingen, da fährt Microsoft schon alt bewährte Marketinggeschütze aus, berichtet ZDnet.

Im Zuge der Vorstellung der Windows-Verkaufszahlen auf der kommenden CES wird der Redmonder Softwarekonzern abermals mit der "Apple-Steuer" auftrumpfen. Schon einmal brachte man den Ausdruck ins Spiel und verglich Macs mit Windows-PC gleicher Hardware miteinander und betonte wie viel man sparen könne, würde man sich gegen einen Apple-Computer entscheiden:

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Details weggelassen

Dass Apples Systeme oft schon aufgrund des Designs teurer sind und seinen Systemen allerlei Software beilegt, lässt Microsoft unter den Tisch fallen. Eher unterstreicht man den Mangel an Drittherstellersoftware und weist darauf hin, dass einige Softwarprodukte nur halbherzig auf Mac portiert würden. Kritische Stimmen könnten an dieser Stelle auch auf "Microsofts Office for Mac" verweisen.

Das Preisargument stützt Microsoft mit aktuellen Verkaufszahlen von PCs. In Zeiten der Rezension wären günstigere Produkte gefragt. Das Marktforschungsunternehmen NPD hatte bei Apple leichte Verluste von Marktanteilen im vergangenen Quartal ausgemacht. Gleichzeitig hatte sich Apple bei Notebooks allerdings besser geschlagen als seine Windows-Konkurrenten.

Windows wackelt

Warum Microsoft sich so ins Zeug legt, zeigen die Marktentwicklungen des vergangenen Jahres. Laut den Analysten von Net Applications ist der Marktanteil von Windows von 91,79 Prozent im Dezember 2007 auf 88,6 Prozent im Dezember 2008 gefallen. Hauptprofiteur Apple konnte seinen Marktanteil hingegen auf über 8 Prozent steigern. 

Falsche Strategie

ZDnet stellt sich nun die Frage, ob Microsoft hier tatsächlich die richtige Taktik verfolgt oder Gefahr läuft ins Leere zu stechen. Denn die meist geführten Argumente für einen Mac-Kauf passen so gar nicht mit Microsofts Pro-Windows-Kampagne zusammen. Bei den Gründen, weshalb sich Kunden lieber einen Apple-PC als einen Windows-PC kaufen, fallen oftmals Phrasen wie "Cooleres Design", "Sicherheit", "Nur kein Microsoft" und "Benutzerfreundlichkeit". Software-Mangel und Preis scheinen in wenigen Fällen als Gegenargument zu greifen.

Zwickmühle

Microsoft bringt dies in eine knifflige Lage, denn in Sachen Hardware muss Microsoft als reiner Betriebssystem-Lieferant auf die Hilfe seiner Partner hoffen. Fast alle anderen kritisierten Punkte muss man sich selbst zu schreiben. Nicht zuletzt hatte man mit dem in vieler Hinsicht misslungenen Windows XP-Nachfolger Vista selbst die Kunden zu Apple getrieben. Windows 7 - so das Versprechen - soll nun einiges gut machen, jedenfalls wäre es Zeit an den eigenen Stärken zu arbeiten. (zw)