Beirut/Istanbul - Die libanesische Polizei hat mehrere hundert Demonstranten mit Wasserwerfern und Tränengas von einer Erstürmung der US-Botschaft nahe der Hauptstadt Beirut abgehalten. Die Aktivisten wollten bei der diplomatischen Vertretung am Sonntag gegen die israelische Militäroffensive im Gazastreifen (Gaza-Streifen) protestieren. Rund 250 Demonstranten versuchten, die Stacheldrahtabsperrung vor der Botschaft im Vorort Aukar zu durchbrechen, wie die Polizei mitteilte. Die Sicherheitskräfte setzten zunächst Wasserwerfer ein, dann Tränengasgranaten. Laut Polizei wurde niemand verletzt.

In Istanbul protestierten am Sonntag Zehntausende Menschen gegen die israelischen Angriffe auf den Gazastreifen. Demonstranten, die sich auf dem zentralen Caglayan-Platz versammelten, riefen in Sprechchören "Tod für Israel" und "Wir sind alle Palästinenser". Türkische Regierungsvertreter sollten am Sonntag wegen der israelischen Offensive zu einer Sondersitzung zusammenkommen. "Wir verurteilen, dass Israel trotz der Warnungen und Reaktionen der internationalen Gemeinschaft eine Bodenoffensive begonnen hat", erklärte das türkische Außenministerium.

Demonstranten auf dem Istanbuler Caglayan-Platz verfolgten auf einem Bildschirm Live-Bilder des arabischen Nachrichtensenders Al-Jazeera aus dem Gazastreifen. "Wir sind hier, um den Palästinensern unser Mitgefühl zu zeigen", sagte Murat, ein junger Demonstrant, der Deutschen Presse-Agentur dpa. Die türkische Polizei verstärkte den Schutz für israelische und jüdische Einrichtungen, nachdem es zuvor bereits mehrere kleinere Protestaktionen gegeben hatte. Demonstrationen gab es auch vor Vertretungen der Vereinten Nationen in der Türkei. (APA/AP/dpa)