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Proteste gegen die Bodenoffensive in Paris.

Foto: EPA/MAXPPP / PHILIPPE DE POULPIQUET

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In Paris kam es Samstagabend zu Auseinandersetzungen mit der Polizei.

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Auch in London gab es bereits am Samstagabend Demonstrationen gegen die israelische Bodenoffensive.

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Ähnliche Bilder auch aus Athen.

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London/Paris/Berlin - Mehrere zehntausend Menschen haben in europäischen Großstädten gegen die israelischen Angriffe auf den Gazastreifen (Gaza-Streifen) protestiert und eine Waffenruhe gefordert. Die größte Kundgebung gab es in Paris, wo die Polizei die Teilnehmerzahl auf 21.000 schätzte. In Großbritannien versammelten sich in rund 20 Städten ebenfalls deutlich mehr als 10.000 Menschen zu Protestaktionen. Demonstrationen gab es auch in Berlin, Madrid, Ankara, im schwedischen Malmö sowie in Österreich. In Salzburg nahmen nach Polizeiangaben zwischen 2.300 und 2.500 Menschen an einer Veranstaltung gegen die Gewalt im Gaza-Streifen teil. Die vom Islamischen Kulturverein Salzburg angemeldete Demonstration verlief ohne Zwischenfälle, wegen des Demonstrationszuges kam es aber in der Innenstadt zu Stauungen. In Wien versammelten sich am Samstag am Graben nach Polizeiangaben "einige Personen". Am Freitag hatten österreichische Muslime bei einer Demonstration in Wien die "Kriegsverbrechen" Israels im Gaza-Streifen angeklagt. An der Kundgebung nahmen nach Polizeiangaben 5.500 Menschen teil. Die Islamische Glaubensgemeinschaft in Österreich schätzte die Zahl auf rund 8.000 Personen.

Auseinandersetzungen mit der Polizei in Paris

"Wir sind alle Palästinenser" und "Israel Mörder" skandierten Demonstranten in Paris. Den Behörden zufolge zogen dort 21.000 Menschen durch die Innenstadt. Später lieferten sich rund 500 Demonstranten Auseinandersetzungen mit der Polizei, warfen Flaschen und zündeten Autos an. Zehn Polizisten wurden verletzt, 20 Demonstranten wurden festgenommen. In Lyon versammelten sich nach Polizeiangaben knapp 8.000 Demonstranten, um ein Ende der Militäroffensive zu fordern. Die Organisatoren sprachen von 15.000 Teilnehmern. In London schleuderten Demonstranten als Zeichen ihres Protestes Hunderte Schuhe in Richtung des Amtssitzes des Premierministers in der Downing Street - im Islam eine schwere Beleidigung. Die Demonstration der laut Polizei bis zu 12.000 Menschen in London verlief friedlich. Die Teilnehmer, zu denen auch die Popsängerin Annie Lennox zählte, forderten die sofortige Einstellung der Angriffe. Danach zogen etwa 5.000 Demonstranten vor die israelische Botschaft. Jugendliche verbrannten israelische Flaggen und warfen Flaschen auf die Polizei.

Auch in anderen britischen Großstädten wie Manchester, Liverpool und Glasgow gab es Protestveranstaltungen. In Frankfurt am Main kamen nach Angaben der Polizei 7.000 Demonstranten zusammen. Die Abschlusskundgebung mit zahlreichen palästinensischen Fahnen fand auf dem Römerberg im Herzen der Altstadt statt. In Berlin versammelten sich ebenfalls 7.000 Menschen. Zu hören waren Sprechchöre wie "Freiheit für Palästina" und "Stoppt den Mord und stoppt den Krieg". In Bremen protestierten 7.000 Demonstranten, in Düsseldorf 4.000. Bei einem friedlichen Protestmarsch zur israelischen Botschaft in Athen forderten rund 5.000 Menschen ein Ende der Militäroffensive. Vor der diplomatischen Vertretung kam es zu Ausschreitungen, als eine Gruppe Jugendlicher Steine und Brandsätze auf Bereitschaftspolizisten schleuderte. Die Sicherheitskräfte setzten Tränengas ein. Auf Zypern demonstrierten rund 2.000 Menschen vor der israelischen Botschaft in Nikosia. In der türkischen Hauptstadt Ankara versammelten sich den zweiten Tag in Folge mehrere tausend Demonstranten, die Polizei sprach von 5.000 Teilnehmern.

In Amsterdam zogen tausende Menschen durch die Straßen. Sie kritisierten die israelischen Angriffe und die Weigerung der niederländischen Regierung, diese zu verurteilen. "Anne Frank dreht sich im Grabe um", war auf einem Plakat zu lesen. Mehrere tausend Menschen protestierten am Samstagabend in der spanischen Nordafrika-Exklave Melilla gegen Israels Militäroperation. Die überwiegend muslimischen Demonstranten forderten ein Eingreifen der internationalen Gemeinschaft. An der Kundgebung nahmen auch Vertreter der in Spanien regierenden Sozialisten (PSOE) und der Gewerkschaften teil. Spanische Künstler und Intellektuelle forderten Ministerpräsident Jose Luis Rodriguez Zapatero indes in einem Manifest auf, aus Protest gegen die Militärangriffe in Gaza den spanischen Botschafter in Israel abzuziehen. In Australien demonstrierten am Sonntag etwa 5000 Menschen. Bei einer Kundgebung in Sydney mit 2000 Teilnehmern wurden israelische Flaggen in Brand gesetzt. In Melbourne gingen neben 3000 anti-israelischen Demonstranten auch mehrere hundert Menschen auf die Straße, die Israel unterstützten. Etwa 5000 Muslime protestierten am Sonntag in Indonesien gegen die Bodenoffensive. (APA/AP/dpa)