Frankfurt - Der Stuttgarter Autobauer Daimler hat einem Magazinbericht zufolge kein Interesse an dem zum Verkauf stehenden schwedischen Rivalen Volvo. Vorstandschef Dieter Zetsche habe einen möglichen Kauf der Ford-Tochter in den vergangenen Wochen sorgfältig prüfen lassen, diesen aber aus wirtschaftlichen Gründen verworfen, berichtete das Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" am Samstag vorab ohne Angabe von Quellen. Hohen Kosten durch eine Umstellung der Volvo-Modelle von Ford- auf Mercedes-Motoren stünden nur geringe Einsparungen durch einen gemeinsamen Kauf von Teilen gegenüber.

Ein Daimler-Sprecher wollte zu dem Bericht nicht Stellung nehmen.

Der wie seine Konkurrenten GM und Chrysler unter dem Einbruch der Verkaufszahlen leidende US-Autobauer Ford hatte die schwedische Oberklasse-Marke zum Verkauf gestellt. Der Chef der Nummer zwei in den USA, Alan Mulally, hatte auf großes Interesse an Volvo gehofft. "Auch wenn die Zeiten hart sind, glaube ich, dass viele Leute diese Marke gerne haben würden", sagte er Mitte Dezember. Einem Bericht zufolge erhofft sich Ford sechs Milliarden Dollar für Volvo. Die schwedische Regierung hat angekündigt, Volvo und die GM-Tochter Saab mit mehr als zwei Milliarden Euro an Krediten zu stützen, eine Verstaatlichung aber abgelehnt.

In einem chinesischen Zeitungsbericht war der Ford-Partner Changan Automobile als möglicher Käufer für Volvo gehandelt worden. Changan ist einer der größten sechs Autobauer in China. Ein Gemeinschaftsunternehmen von Chongqing Changan, Ford und Mazda produziert in China unter anderem den Volvo S40. (Reuters)