In der Silvesternacht kam es in ganz Österreich zu einigen Unglücken. Ein tragisches Ende hat für einen Salzburger Bergretter zum Jahreswechsel eine mitternächtliche Bergtour mit Freunden auf das Gennerhorn in Hintersee (Flachgau) geendet. Der 42-jährige Kraftfahrer aus Faistenau stürzte gegen 0.30 Uhr beim Abstieg auf der Südseite des Gipfels ab und zog sich dabei tödliche Verletzungen zu.

Seine Kameraden suchten den Verunglückten rund eineinhalb Stunden, dann alarmierten sie die Bergrettung. Gegen 3.15 Uhr wurde der Faistenauer tot aufgefunden. Da eine Bergung in der Nacht zur riskant erschien, wurde der Leichnam am Donnerstagvormittag von Bergrettern und einem Alpinpolizisten ins Tal gebracht.

Verkehrsunfälle

Ein Todesopfer und acht Verletzte haben insgesamt vier Verkehrsunfälle in der Silvesternacht in Vorarlberg gefordert. Neuschnee hatte sowohl in höheren Regionen als auch im Rheintal spiegelglatte Straßen verursacht.

Gegen 3.30 Uhr am Neujahrsmorgen ist eine 44-jährige Frau aus Hard (Bezirk Bregenz) mit ihrem Pkw, in dem sie noch drei weitere Personen mitgeführt hat, auf der schmalen Bergstraße von Bildstein Richtung Schwarzach ins Rutschen geraten. Das Fahrzeug kam von der Fahrbahn ab, überschlug sich mehrmals und fiel über eine rund sieben Meter hohe Böschung. Ein 45 Jahre alter Mann aus Wolfurt, der auf dem Rücksitz saß, erlitt tödliche Verletzungen. Die Lenkerin und die weiteren Mitfahrer wurden zum Teil schwer verletzt. Der Pkw hatte Totalschaden.

In Bludenz war ein 24-jähriger Mann gegen 3.00 Uhr mit seinem Pkw in einer leichten Linkskurve von der Fahrbahn abgekommen. Das Fahrzeug stürzte zehn Meter über eine steile Uferböschung in das Bachbett der Ill. Der verletzte Lenker wurde erst eine halbe Stunde nach dem Unfall von der Polizei entdeckt und von der Rettung ins LKH Bludenz eingeliefert.

Zwei 20-jährige Männer fuhren gegen 3.45 Uhr auf der L190 von Feldkirch Richtung Götzis. Kurz vor der Ortseinfahrt von Götzis hat der Beifahrer plötzlich die Handbremse gezogen. Das Fahrzeug ist ins Schleudern geraten und prallte gegen einen auf einem Parkplatz abgestellten Lkw-Anhänger. Der Beifahrer musste mit schweren Kopfverletzungen ins Krankenhaus eingeliefert werden.

In Gaissau (Bezirk Bregenz) geriet ein 19-jähriger Probeführerscheinlenker auf der schneeglatten mit seinem Fahrzeug ins Schleudern, das Auto krachte gegen einen Baum. Der Lenker und ein Beifahrer wurden schwer verletzt. Ein Alkoholtest beim Lenker hat 1,6 Promille ergeben.

Knallerei

Zwei Schwerverletzte hat die Silvesterknallerei in Kärnten in der Nacht auf Donnerstag gefordert. Einem 20-Jährigen wurden zwei Finger teilweise abgerissen, ein 22-Jähriger erlitt schwere Verbrennungen an den Händen. In Klagenfurt fing das Dach eines Wohnhauses durch eine Rakete Feuer, das aber rasch gelöscht wurde.

Mehr Verletzte durch Feuerwerk als vor einem Jahr hat es in der jüngsten Silvesternacht in Niederösterreich gegeben. 16 diesbezügliche Einsätze wurden von der Rettung verzeichnet, damit fast doppelt so viele wie beim vergangenen Silvester. Keine Verletzung war allerdings so schwer, dass ein Notarzteinsatz erforderlich war, zog "144 - Notruf NÖ" am Donnerstag Bilanz.

Auch in Wien hat das Hantieren mit einem selbst gebastelten Böller zu einem schweren Unfall geführt. Ein 14-jähriger Schüler wurde dabei am Silvestertag nach Angaben der Polizei vom Donnerstag an der Hand erheblich verletzt. Beim Eintreffen der Hilfskräfte lag der Bub am Boden und blutete an der Hand so wie aus dem Mund. Der Bursche und ein bei dem Unglück anwesender Freund erlitten außerdem Verletzungen an den Augen.

In der Steiermark hat es zu Silvester zwei folgenschwere Unfälle mit Explosivkörpern gegeben. Im Bezirk Radkersburg detonierte ein Böller in der Hand eines 22-Jährigen, der dabei zwei Finger ganz bzw. teilweise verlor. Ein neben stehender Bursche wurde ebenfalls verletzt. Im Bezirk Judenburg schoss sich ein 40-Jähriger beim Hantieren mit einer Schusswaffe in den Bauch. Außerdem gab es mehrere Brände, die durch Feuerwerkskörper ausgelöst worden sind.

Obwohl die oberösterreichischen Sicherheitsbehörden, Brandsachverständige und die Feuerwehren vor Silvester eindringlich auf die Gefahren von insbesondere illegal aus dem Ausland eingeführten pyrotechnischen Artikeln aufmerksam gemacht haben, sind damit in der Nacht zum Donnerstag schlimme Verletzungen und schweren Sachschaden angerichtet worden. Den Verursachern drohen - sofern sie ausgeforscht werden können - Anzeigen. Ein Polizist, der auf eine langjährige Berufserfahrung verweisen kann, bilanzierte über die Nacht: "So schlimm war es noch nie".(APA)