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Das Postenkarussell in den Ministerien hat sich im Jahr 2008 ordentlich gedreht. Zwar gibt es nach der Neuwahl neuerlich eine rot-schwarze Regierung, der eine oder andere Minister musste aber das Feld räumen und neue zogen dafür in die Ministerbüros ein. Eine Nachfolgerin für Werner Faymann (SPÖ) als Verkehrs- und Infrastrukturminister war schnell gefunden. Doris Bures (SPÖ) meldete Anspruch an und freut sich, nachdem sie zuvor Frauenministerin war, über ein Ressort mit mehr Budgetspielraum. Faymann hatte gut lächeln - er wurde am 2. Dezember 2008 als Bundeskanzler angelobt.

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Neue Brille, alte Brille. Sonst bleibt im Verteidigungsministerium nach der Regierungsbildung alles beim Alten. Und Norbert Darabos (SPÖ) scheint sich mittlerweile auch gut eingelebt zu haben - nachdem er im ersten Jahr vor allem im Zuge des Eurofighters unter Beschuss kam.

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Öffentlich zum Frisör gehen - ob das auch der neue Sozialminister Rudolf Hundstorfer (SPÖ) tun wird? Erwin Buchinger jedenfalls musste für den Gewerkschafter weichen - und hinterließ ihm einige Baustellen, etwa die Mindestsicherung.

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Claudia Schmied (SPÖ) sorgte unter anderem mit der Einführung der "Neuen Mittelschule" für frischen Wind im Ministerium - und sie brachte extravagente Möbel. Auf denen darf sie auch noch weiterhin Platz nehmen, sie bleibt Bildungsministerin. Zuletzt wurde sie sogar von ihrer Amstvorgängerin, der jahrelangen ÖVP-Bildungsministerin Elisabeth Gehrer, gelobt. Claudia Schmied mache "ihre Sache sehr gut", sagte sie im Interview mit derStandard.at.

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Extravagant wie Schmieds Möbel war auch die Kette der neuen Frauenministerin Gabriele Heinisch-Hosek (SPÖ) bei der Angelobung. Im Jahr 2008 gab es gleich drei Frauenministerinnen: Doris Bures musste weichen, weil sie in der SPÖ-Krise im Sommer wieder in der Bundesgeschäftsstelle gebraucht wurde. Ihr folgte Heidrun Silhavy. Im Dezember schließlich wurde Gabriele Heinisch-Hosek angelobt. Und sie sorgte für den ersten Koalitionszwist rund um Frauenquoten.

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Die Tür im Gesundheitsministerium machte Andrea Kdolsky (ÖVP) zu. Ihre schillernden Auftritte kosteten sie letztendlich den Kragen. Was uns in Erinnerung bleiben wird? Ihr energisches Auftreten und fröhliches Wesen, das Schweinsbraten-Kochbuch, die bunte Kleidung und eine Reihe peinlicher Interviews, in denen sie über Entspannung in der Badewanne und neue Liebschaften berichtete. Ähnliches ist von ihrem Nachfolger Alois Stöger nicht zu erwarten. Er hat auch genug Inhaltliches zu erledigen: Kdolsky scheiterte mit der Gesundheitsreform.

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"Du wirst die Kraft haben und das Glück brauchen", wünschte Wilhelm Molterer (ÖVP) seinem Nachfolger Josef Pröll (ÖVP) als Parteichef, Vizekanzler und Finanzminister. Pröll zieht sich große Schuhe an, waren sich die Kommentatoren bei seinem Antritt als Finanzminister einig. Zumal er sich mit den Staatssekretären Andreas Schieder und Reinhold Lopatka keine Finanzprofis ins Team holte. Da gilt es jetzt den Gegenbeweis anzutreten. Beim Spendengipfel hat er sich jedenfalls schon neue Feinde gemacht. Weil bei Spenden für Tier- und Umweltschutzorganisationen kein Steuerbonus gewährleistet wird, ist zum Biespiel der ehemalige Direktor des Tiergartens Schönbrunn Helmut Pechlaner erzürnt. Ins Landwirtschaftsministerium zog anstelle Prölls Nikolaus Berlakovich (ÖVP) ein.

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Erhobenen Hauptes verlässt Ursula Plassnik die Innenpolitik-Bühne und übergibt an Neo-Außenminister Michael Spindelegger (ÖVP). Doch halt, Plassnik bleibt als einfache Abgeordnete im Parlament. Und wie sich küzlich herausstellte will sie auch aufs Außenministerium nicht ganz verzichten: Plassnik hat eine 50-Prozent-Stelle im Außenministerium angenommen, sie kümmert sich um die Frauennetzwerke im Außenamt. Michael Spindelegger macht einen Karrieresprung vom zweiten Nationalratspräsidenten zum Außenminister.

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Gleich zweimal angelobt im Jahr 2008 wurde Innenministerin Maria Fekter (ÖVP). Im Juli, weil ihr Vorgänger Günther Platter als Landeshauptmann nach Tirol wechselte, und im Dezember angesichts der Neuauflage von Rot-Schwarz. Sie prägte im Jahr 2008 das Wort "Kulturdelikte" und miemt die "eiserne Lady" in der ÖVP.

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"Tschüss" ruft Martin Bartenstein (ÖVP) seinem Nachfolger Reinhold Mitterlehner (ÖVP) zu. Nach Jahren verlässt er das Wirtschaftsministerium, bleibt uns aber im Parlament erhalten.

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Viel Zeit zum Fußballspielen wird Ex-Justizministerin Maria Berger (SPÖ) auch in Zukunft nicht haben. Sie ist nun wieder auf die Europa-Bühne zurückgekehrt und wird möglicherweise Spitzenkandidatin für die SPÖ bei der EU-Wahl.

Keine Änderungen gibt es im Wissenschaftsministerium, Johannes Hahn (ÖVP) bleibt. Er hat jetzt dafür aber sogar eine doppelte Minister-Funktion inne. Bis Claudia Bandion-Ortner das Bawag Urteil fertig geschrieben hat, vertritt er sie im Justizministerium. Letztere hat im Übrigen die besten Voraussetzungen, Andrea Kdolskys Rolle als Partylöwin einzunehmen. Sie besucht gerne das eine oder andere Society-Event. Wir sind gespannt, was es im Jahresrüchblick 2009 dann zu berichten gibt. (rwh, derStandard.at)

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