Hannover - Die Römer haben noch im dritten nachchristlichen Jahrhundert tief im germanischen Siedlungsraum Krieg geführt. Archäologen legten im Kreis Northeim in Südniedersachsen ein Schlachtfeld frei, das offenbar lange nach der berühmten Schlacht im Teutoburger Wald Schauplatz eines Kampfes zwischen Römern und Germanen war.

Das niedersächsische Wissenschaftsministerium will die Ausgrabung am kommenden Montag der Öffentlichkeit präsentieren und sprach am Mittwoch in einer Mitteilung von einem "Jahrhundertfund". Auf dem Schlachtfeld nahe der Ortschaft Kalefeld entdeckten die Archäologen 600 Relikte aus dem 3. Jahrhundert, zumeist Waffen. Es handle sich um das bisher am besten erhaltene antike Kampffeld, erklärte das Ministerium. Die Funde erlaubten faszinierende Einblicke in ein dramatisches Kampfgeschehen.

Die archäologische Sensation bringe zudem das bisherige Geschichtsbild ins Wanken, erklärte Wissenschaftsminister Lutz Stratmann weiter: Bisher gingen Historiker davon aus, dass sich die Römer nach der bei Tacitus beschriebenen Niederlage in der Schlacht am Teutoburger Wald weit zurückgezogen haben. Die Ausgrabung belege, dass sie auch noch zwei Jahrhunderte später mitten im Germanengebiet Krieg geführt hätten. (APA/AP/red)