Jerusalem - Israel hat am Dienstag die Blockade des Gaza-Streifens - zumindest vorübergehend - gelockert. Wie Armeesprecher mitteilten, sollte ein Lastwagenkonvoi unter anderem Nahrungsmittel und Treibstoff in den abgeriegelten Küstenstreifen bringen. Außerdem dürften erstmals seit der Verschärfung der Blockade Anfang November wieder ausländische Journalisten in den Gaza-Streifen einreisen. Bei erneuten Raketenangriffen auf israelisches Territorium vom Gazastreifen aus werde die Lockerung wieder rückgängig gemacht, hieß es seitens der Armee.

Trotz einer Seeblockade hat Israel zum vierten Mal in Folge einem internationalen Solidaritätsschiff die Landung im Gaza-Streifen gestattet. An Bord des Schiffes "Dignity" seien eine Tonne Medikamente und Babynahrung sowie Friedensaktivisten, teilte die US-Menschenrechtsorganisation Free Gaza am Dienstag in Gaza mit. Mit der Aktion solle auf die "inhumanen Auswirkungen" der israelischen Blockade gegen den Gaza-Streifen hingewiesen werden. Diese Blockade verstärke dramatisch die Armut und die Unterernährung unter den 1,5 Millionen Palästinensern, heißt es.

Israel hatte nach der blutigen Machtübernahme der radikal-islamischen Palästinenserorganisation Hamas vom Juni 2007 Sanktionen gegen den Gaza-Streifen verhängt. Wegen des fortwährenden Raketenbeschusses durch militante Palästinenser hat Israel den Gaza-Streifen seit dem 5. November mit einer Blockade nahezu vollständig von der Außenwelt abgeriegelt. Drei Schiffe der Free-Gaza-Bewegung hatten bereits im August, im Oktober und im November im kleinen Fischereihafen von Gaza angelegt.

Israel hatte zuvor einem libyschen Schiff die Einfahrt in den Hafen von Gaza verweigert.  (APA/dpa)