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Intel: Netbooks eignen sich nicht für mehr als eine Stunde Nutzung

Foto: AP/ Santana

Bis vor kurzem noch recht euphorisch, zeigt sich Intel jetzt nicht mehr so sicher, was den Erfolg der Netbooks angeht. Auf einer Konferenz sagte Stu Pann, Marketing-Vizepräsident bei Intel, dass man die kleinen Rechner jetzt mit anderen Augen sehe.

Nicht länger als eine Stunde

Ursprünglich habe Intel gedacht, dass Netbooks vor allem in Entwicklungsländern und für Kinder geeignet sein könnten, was zu einem gewissen Grad auch zutreffe. Doch der Großteil der Netbook-Verkäufe werde nun in Westeuropa und Nordamerika erzielt. "Wenn man jemals ein Netbook und einen 10-Zoll-Monitor genutzt hat, geht das für eine Stunde gut. Aber es ist nichts, was man den ganzen Tag lang tut", wird Pann von Cnet zitiert.

Kritiker der kleinen Rechner werden über so eine Analyse nicht verwundert sein, doch für viele Nutzer und von Seiten Intels scheint es durchaus überraschend, zumal Netbooks bislang als besonders mobiler und günstiger Ersatz für Notebooks angepriesen wurden.

Viele unzufriedene Nutzer

Beim Konkurrenten AMD hat man die Netbook-Euphorie von Anfang an nicht geteilt und erst recht spät eine CPU angekündigt, die für kleine, günstige Rechner geeignet ist (der WebStandard berichtete). Laut Bahr Mahony, Direktor des Notebook-Produkt-Marketings bei AMD, gebe es genug Nutzer, die mit Netbooks nicht zufrieden seien. Das sei anhand der hohen Rückgabezahlen in Europa zu erkennen.

Netbook vom Provider

Mittlerweile hat bereits jeder namhafte Notebook-Hersteller ein oder mehrere Netbook-Modelle auf den Markt gebracht. Von den winzigen 8-Zoll-Displays sind einige Hersteller aber abgekommen und bieten Geräten mit 10 Zoll großen Monitoren an. In Verbindung mit Datentarifen werden die kleinen Rechner zunehmend auch als Bundle bei Mobilfunkern angeboten. Intel schätzt, dass der Vertrieb in Zukunft noch stärker über die Provider abgewickelt werden wird.

Gutes Geschäft

Der Netbook-Boom dürfte jedenfalls trotz Intels neuer Einschätzung noch anhalten. HP hat erst kürzlich in seinem Quartalsbericht bekannt gegeben, dass im PC-Segment unter anderem das Geschäft mit Netbooks zu einem Umsatzplus von 10 Prozent gebracht habe. Wie sich das Netbook-Geschäft längerfristig weiter entwickelt dürfte aber auch maßgeblich von Windows 7 abhängen, mit dem Microsoft nun endlich ein auch auf Netbooks abgestimmtes Betriebssystem auf den Markt bringen will. (br)