Holprig Deutsch zu sprechen ist ansteckend. Fragt uns ein Tourist: "Wie ich komme in Schönbrunn Schloss?", neigen wir zur Erklärung: "Du gehen gerade zu Haltestelle von Autobus (...)." Nun, ein Hotel in Wien-Mariahilf hat dieses Phänomen im Internet zur fulminanten Serviceleistung ausgebaut. So schlecht können potenzielle Gäste gar nicht Deutsch sprechen, dass sie die Botschaft nicht verstehen, die da lautet: "Jedes von unseren fröhlichen Zimmern bietet den ganzen Trost an, den Sie erwarten."

Und wer Anfang Dezember in Wien absteigt, benötigt wirklich jede Menge Trost, zum Beispiel: "Dusche, WC, Kabelfernsehen, Telefon und ausgezeichnetes Bett für ,der Schlaf von einer guten Nacht', im wahren Sinn vom Wort." (Der unwahre Sinn vom Wort für den Schlaf einer schlechten Nacht wäre nämlich der Albtraum.) Ergreifend die Passage: "Wir wollen Sie zu Hause zu fühlen." Macht gar nichts, wenn das Touristen ein bisschen zu eng sehen. "Schneller Zug" bringt Sie bequem zum Hotel. Und die Lage ist einfach irre: "Westenstation, deutsche Autobahn sowie alle andere Sehvermögen können in zehn Minuten erreicht werden." (Daniel Glattauer, DER STANDARD; Printausgabe, 1.12.2008)