Frankfurt - Infineon will sein Sparprogramm verschärfen. Ein Sprecher des Münchener Halbleiterkonzerns bestätigte am Samstag einen Bericht der "Welt am Sonntag", wonach Infineon die Kosten um deutlich mehr als die bisher angepeilten 200 Millionen Euro senken wolle. Zwar sei kein weiterer Arbeitsplatzabbau geplant, doch verhandle das Unternehmen mit den Arbeitnehmervertretern über Kurzarbeit. Einzelheiten wollte der Sprecher nicht nennen. Firmenchef Peter Bauer will sich auf der Bilanzpressekonferenz am Mittwoch zur Lage des Unternehmens äußern. Wegen schrumpfender Chip-Preise und der Krise in der Autoindustrie tritt der Konzern seit vier Monaten auf die Kostenbremse.

Bauer hatte im Juli angekündigt, weltweit 3.000 von 30.000 Stellen zu streichen. Deutschland ist davon überproportional betroffen. Hierzulande sollen bis zum Jahresende 2.000 Stellen und damit jeder fünfte Arbeitsplatz wegfallen. Der Konzern hat allein in seinem dritten Geschäftsquartal (April bis Juni) einen Verlust von 592 Millionen Euro erwirtschaftet, der vor allem auf die tief in der Krise steckende Speicherchip-Tochter Qimonda und Einbußen im Geschäft mit Handy-Chips zurückzuführen ist. Für das vierte Quartal erwarten Analysten auch für das Kerngeschäft ohne Qimonda Verluste. (APA/Reuters)