Hacker haben nach Angaben der deutschen Telekom Rufumleitungen von Hunderten Kunden auf teure Nummern im Ausland gelenkt. Für den Schaden im unteren sechsstelligen Bereich komme die Deutsche Telekom auf, sagte Unternehmenssprecher Ralf Sauerzapf am Samstag. Die Hacker hätten die Passwörter aber nicht der Telekom, sondern den betroffenen Kunden gestohlen. Sauerzapf bestätigte damit im Grundsatz einen "Spiegel"-Vorabbericht vom Samstag.

Dienst gesperrt

Das Anfang November entdeckte Problem bezieht sich den Angaben zufolge auf die Möglichkeit, über das Kundenportal der Telekom eine Rufumleitung einzurichten. Dies werde von etwa 50.000 Kunden genutzt, sagte der Sprecher. Der Dienst sei nach Bekanntwerden des Sicherheitsproblems gesperrt worden, um Schaden von den Kunden abzuwehren. Er werde nach und nach wieder aufgeschaltet, im Laufe der nächsten Woche solle alles wieder normal funktionieren.

Bis zu 1.000 Euro

"Der Spiegel" schrieb, in mehreren Fällen seien ahnungslosen Telekom-Kunden innerhalb weniger Tage Auslandsgebühren bis zu 1.000 Euro in Rechnung gestellt worden. Sauerzapf erläuterte, die Hacker hätten die Anrufe beispielsweise auf Handy-Nummern in Taiwan umgeleitet. Einen Teil der anfallenden Gebühren muss der Angerufene übernehmen.

"Normaler" Hackerangriff

Der Telekom-Sprecher, der Vorfall habe nichts mit dem Diebstahl von 17 Millionen Kundendaten bei der Telekom zu tun. Es handle sich um einen normalen Hacker-Angriff. (APA/AP)