Eine Nulllohnrunde verordnet die ORF-Geschäftsführung der Belegschaft. Die Kollektivverträge seien ohnedies "deutlich über dem Markt", sagte Alexander Wrabetz Donnerstag vor der Belegschaft.

Wie viel verdienen die Mitarbeiter tatsächlich? 2007 errechnete der ORF 92.300 Euro Personalaufwand pro Kopf. Wesentlich günstiger kommen den Konzern die Tochterfirmen: 28.900 Euro kostete ein Mitarbeiter der Gebührenservices GIS, 42.300 Euro bei der Werbetochter Enterprise, 43.900 Euro bei der Onlinetochter.

Dazu darf man aber noch Zulagen addieren, zumindest für die länger Dienenden. Auch da will Wrabetz sparen, und hier beweist die Anstalt Erfindungsgeist: Der ORF legt etwa für Wohnung 99 Euro, für Kinder bis 18 112 Euro, für Kleider monatlich 43 Euro dazu. Darüber hinaus kennen die Verträge Zulagen für Nacht- und Wochenenddienst, Fahrzeitvergütungen, Dienst-, Schutz- und Gesellschaftskleidung, Höhenzulage, Wegegeld, Schmutzzulage (Quelle: Harald Fidler, "Österreichs Medienwelt von A bis Z").

Und die Direktoren? 348.500 Euro verdient ORF-Generaldirektor Wrabetz, Direktoren kassieren 250.000 Euro, Landesdirektoren kommen auf bis zu 190.000 Euro. Dazu gibt es Bonuszahlungen von zehn Prozent. 40 Prozent Marktanteil muss das ORF-Fernsehen heuer schaffen, damit die Führung volle Prämien erhält. (prie/DER STANDARD; Printausgabe, 29./30.11.2008)