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"Mann" und "Angst" passen eigentlich nicht zusammen, glaubt man dem Image der Männlichkeit

Foto: AP/Michael Probst

Noch mehr Angst vor Machtverlust, Jobverlust. So wächst die Krise im Kopf der Organisation. Gespart wird dann dort, wo es schnell sichtbar wird. Gekündigt dort, wo es am schnellsten geht. Kommunikationsräume werden zugesperrt: Pensionärsessen gestrichen, Weihnachtsfeiern abgesagt, schnell ums Eck ins Zimmer und Tür zu.

Am Abschwung

Natürlich fürchten sich die Führer nicht offiziell - vor allem "Mann" und "Angst" passen ja nicht zusammen, das passt nicht zum Image der mutigen Macher. Zudem weiß man ja mittlerweile, dass das Gehirn plastisch ist, neue Verschaltungen immer möglich sind und alte Angstpfade daher jederzeit freiwillig verlassen werden können. So weit einerseits der erwünschte soziale Code ("darf nicht sein") und andererseits die Theorie ("muss nicht sein"). Die Praxis sieht anders aus. Wenn Berater sich tatsächlich als Sparring-Partner der Führer sehen, dann sollten sie jetzt eines thematisieren: den Umgang mit der Angst. Denn furchtsame Führer machen den Abschwung zur Krise. (Karin Bauer, DER STANDARD, Printausgabe, 29./30.11.2008)