Mogadischu - Trotz der Drohungen der internationalen Staatengemeinschaft und der Entsendung von Kriegsschiffen reißt im Golf von Aden die Serie der Piratenüberfälle auf unbewaffnete Handelsschiffe nicht ab.

Freitagmorgen haben - mutmaßlich somalische - Piraten im Golf von Aden ein liberianisches Schiff in ihre Gewalt gebracht. Dabei gelang nach französischen Armeeangaben drei Crewmitgliedern des gekaperten Schiffs mit einem Sprung über Bord die Flucht. Ein Hubschrauber der deutschen Bundeswehr nahm die drei Männer nach den Aussagen des französischen Fregattenkapitäns auf. Dies wurde vom Einsatzkommando der Bundeswehr in Potsdam allerdings nicht bestätigt.

"Haben nur geholfen"

Ein Sprecher des Einsatzführungskommandos der Bundeswehr in Potsdam teilte lediglich mit, die französische Marine sei dem liberianischen Frachter "Biscaglia" nach einem Notruf des Kapitäns zu Hilfe gekommen. Ein Bundeswehrhubschrauber habe auf französischen Wunsch die Gegend abgesichert.

Das liberianische Schiff sei von fünf somalischen Piraten angegriffen worden, sagte der Kapitän der französischen Fregatte "Nivose" .
Am Donnerstag gaben die Piraten ein vor über zwei Monaten entführtes griechisches Handelsschiff mit 25 Besatzungsmitgliedern frei. Die Matrosen seien "unversehrt" , teilte das Handelsmarineministerium in Athen mit. (APA/DER STANDARD, Printausgabe, 29./30.11.2008))