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Der Airbus A320 der deutschen Fluggesellschaft XL Airways ist vor der französischen Küste ins Meer gestürzt

foto: AP Photo/French Navy

Paris - Bei einem Testflug vor der französischen Mittelmeerküste ist am Donnerstag ein Airbus A320 der deutschen Fluggesellschaft XL Airways ins Meer gestürzt. Für die zwei deutschen Piloten sowie fünf Neuseeländer an Bord gebe es keine Hoffnung, sagte ein Sprecher der französischen Rettungskräfte am Abend. Eine Leiche konnte knapp eine Stunde nach dem Unglück geborgen werden, eine weitere kurze Zeit später. Die anderen Besatzungsmitglieder werden noch vermisst. Hoffnungen auf Überlebende der siebenköpfigen Mannschaft gibt es keine.

Mittlerweile haben die Ermittlungen um den Absturz begonnen. Wie die Tageszeitung "Le Figaro" am Freitag berichtete, werden sowohl französische als auch deutsche Spezialisten an der Klärung des Unglücks mitarbeiten. Die Bergungsarbeiten, die unter anderem wegen heftiger Regenfälle und bis zu 1,50 Meter hohen Wellen am Donnerstagabend abgebrochen werden mussten, sind trotz schlechter Wetterbedingungen am frühen Freitagmorgen wieder aufgenommen worden.

Bei dem Flugzeug handelt es sich um eine erst 2005 in Betrieb genommene Maschine. Die deutsche Fluggesellschaft XL Airways hatte den Jet nach eigenen Angaben von der neuseeländischen Fluggesellschaft Air New Zealand geleast und wollte ihn in den kommenden Tagen zurückgeben. Die Maschine sei deshalb in Frankreich zu üblichen Wartungsarbeiten gewesen, sagte ein XL-Airways-Sprecher. Einen Pilotenfehler als Unglücksursache wird für unwahrscheinlich gehalten. Der Flugzeugführer sei äußert erfahren gewesen.

Vom Radar verschwunden

Zeugenaussagen zufolge sei die Maschine senkrecht wie ein Pfeil ins Meer gestürzt. Die A320 war nach Angaben eines französischen Marinesprechers um 16.46 Uhr vom Radar verschwunden. Die Besatzung eines zivilen Bootes entdeckte kurz darauf Flugzeugteile im Wasser. Die Behörden schickten Schnellboote, ein Marineflugzeug sowie einen Hubschrauber zur Absturzstelle. Zudem machten sich fünf Airbus-Spezialisten auf den Weg zum Unglücksort.

Laut XL Airways befand sich die Maschine im Landeanflug auf den Flughafen der Touristenstadt Perpignan, wo sie auch gestartet war, als sie rund sieben Kilometer vor der Küste ins Meer stürzte. Berichte über eine erfolgreiche Notwasserung hätten sich leider nicht bestätigt, sagte Schubert.

Bereits im Oktober hatte es einen Zwischenfall mit einer XL- Airways-Maschine gegeben. Eine Boeing 737 musste auf dem Flug von Frankfurt am Main ins türkische Antalya in Belgrad notlanden. Serbische Zeitungen berichteten unter Berufung auf Augenzeugen, Sicherheitskräfte und den Flughafen, die Maschine sei nur knapp einer Katastrophe entgangen. Aus dem linken Triebwerk seien vier Meter hohe Flammen aufgestiegen. XL Airways hatte dies jedoch dementiert.

Die im Jänner 2006 gegründete Fluggesellschaft hatte in diesem Sommer sieben Jets in ihrer Flotte. Sie führt beispielsweise Charterflüge im Auftrag von Sportclubs und Firmen durch. Die abgestürzte A320 hatte nach Angaben von Airbus zum Unglückszeitpunkt rund 7.000 Flugstunden hinter sich.  (APA/dpa)