Goldenes Lenkrad in Deutschland, Sieger im mittleren Segment beim Großen Österreichischen Automobilpreis des Arbö etc.: Dass einmal ein großer Skoda international so reüssiert, mag überraschen. In Wahrheit ist das Lob, mit dem der Superb überhäuft wird, aber lediglich die gerechte Anerkennung einer tollen Aufholjagd, die Skoda mit dieser Limo nun haarscharf an die Oberklasse heranführt.

Foto: derStandard/Stockinger

Vorbei die stilistische Nähe zum VW Passat, die dem Vorgänger oft angekreidet wurde: Der Neue kommt optisch so eigenständig, stilsicher und selbstbewusst daher, dass knapp vor Freigabe des Designs wohl per Anruf aus Wolfsburg dekretiert wurde, beim Styling des Hecks jetzt bitte doch die zweitschönste Lösung zu wählen.

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Ja, das Heck. Ein bisserl Schatten, wie erwähnt, und sehr viel Licht. Der Kofferraum ist nämlich gleich auf zwei Arten zugänglich: Indem man ganz normal den Deckel öffnet, via Fernbedienung etwa - oder indem man rechts unten am Deckel drückt, kurz wartet und dann in der Mitte noch einmal.

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Dann, Hokuspokus, klappt eine riesige Heckklappe auf, und man kann den noblen Superb so praktisch beladen wie einen Kombi, zumal sich auch die Rücksitze noch umlegen lassen. Geniale Erfindung, die sich Skoda zwar patentieren hat lassen, die aber bestimmt bald Nachahmer finden wird. Das System wäre hiermit und ab sofort zum Kopieren freigegeben.

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der Standard hatte das Vergnügen, das Flaggschiff mit Diesel-Topmotorisierung (170 PS) und DSG zu fahren. Der Common-Rail-Selbstzünder ist ziemlich genügsam - wir bewegten den Testwagen vorwiegend innerstädtisch und auf der Autobahn und kamen laut Bordcomputer auf exakt 7,0 l/100 km. Außerdem ist er kaum hörbar, und das 6-Gang-DSG macht nach wie vor außer Freude nur Freude.

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Im Innenraum überrascht das üppige Platzangebot ebenso wie das gediegene Ambiente - und erstmals eine gewisse Liebe zum Detail. Das Fahrwerk wirkt straff, bietet aber auf der Langstrecke viel Komfortreserven. Kurze Stöße hingegen bringen den Wagen ein ganz klein wenig aus der Contenance.

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Der neue Superb also. Wäre vermutlich das ideale Gefährt gewesen für Tarquinius Superbus, seines Zeichens siebenter und letzter König Roms (534 bis 509 v. Chr.). Ist heute aber auch bei Non-Royals gefragt.

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So sehr, dass jemand, der jetzt bestellt, Wartezeiten bis Mai oder Juni einkalkulierten sollte. Auch das ein Novum beim Superb. (Andreas Stockinger, AUTOMOBIL, 21.11.2008)

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