Wien - Die Wohnbaubanken warnen, dass nächstes Jahr die Bauwirtschaft (Hochbau) nicht genug oder nicht günstig genug Geld bekommen könnte. Die Refinanzierung über Wohnbauanleihen würde ohne staatlichen Schutzschirm schwierig. Die Wohnbaubanken fordern vom Bund deshalb, die von ihnen emittierten Anleihen in die staatliche Einlagensicherung für Spareinlagen einzubeziehen.

Dramatisch rückläufiger Absatz

Wohnbauanleihen würden von privaten Anlegern zwar nach wie vor gekauft, nicht aber von institutionellen Investoren, die würden sogar zurückverkaufen, sagte Josef Schmidinger, Vorstand der s-Wohnbaubank, am Mittwoch. Der Absatz sei dramatisch rückläufig.

"Für die Wohnbauwirtschaft, den Hochbau, sind die Wohnbauanleihen aber wichtig." Er hielte deshalb eine staatliche Garantie dafür für erforderlich, zweifellos am billigsten wäre es, sie in die Einlagensicherung einzubeziehen.

An das Finanzministerium haben die Vertreter der Wohnbaubankenbranche schon geschrieben, jetzt werden von der Aufsicht gerade die Lage und die Bedürfnisse der Branche erhoben. Schmidinger hofft, dass dies noch ein Thema beim zweiten Konjunkturpaket sein kann.

Dass im ersten Konjunkturpaket im Oktober die Bemessungsgrundlage beim Bausparen von 1.000 auf 1.200 Euro erhöht wurde, quittiert Schmidinger, Chef der s Bausparkasse, mit Zufriedenheit. Wenngleich man 1.400 Euro gebraucht hätte. Die bevorstehende Anhebung habe bereits geholfen, eine zum Teil vorhandene Finanzierungslücke nicht weiter klaffen zu lassen. "Wir brauchen mehr Spareinlagen". Für die Bausparer bedeutet das, dass sie 2009 bei weiter vier Prozent Prämie bis zu 48 (bisher 40) Euro staatliche Prämie bekommen können. (APA)