Wien - Eine Fütterungs-Studie des italienischen Forschungsinstitutes für Ernährung und Lebensmittel (Infan) kommt zu dem Ergebnis, dass der Gentech-Mais MON810 signifikante Veränderungen im Immunsystem bewirken kann. Darauf machte die Umweltorganisation Global 2000 am Mittwoch in einer Aussendung aufmerksam.

Ein Team um Elena Mengheri hat die Auswirkungen von MON810 an gerade nicht mehr gesäugten und älteren Mäusen überprüft und kam zu Ergebnissen, die häufig in Zusammenhang mit Allergien und Unverträglichkeiten stehen. Italienischen Medienberichten zufolge untersuchten die Forscher 60 Mäuse. Die Hälfte davon wurde mit transgenem Maismehl gefüttert, die andere Hälfte mit normalem Maismehl.

Anderes Verfahren

Im Gegensatz zu den sonst üblichen Untersuchungen überprüften die italienischen Forscher nicht nur isoliert das von MON810 produzierte Protein - es schützt vor Schädlingen - auf sein allergenes Potenzial; dabei wandten sie ein Verfahren an, das nicht Bestandteil des europäischen Zulassungsverfahrens ist. In Darm, Milz und Blut der Versuchstiere wurden so Veränderungen gemessen, die auf Entzündungen oder allergische Reaktionen hindeuten, am stärksten war der Effekt bei Jungtieren.

Die Studie ist die zweiten innerhalb weniger Wochen, die Risiken von Gentech-Pflanzen belegt, die im europäischen Zulassungsverfahren nicht erfasst wurden. Global 2000 erneuerte aus diesem Grund seine Forderungen, das im Mai aufgehobene österreichische Importverbot für den MON 810 wieder in Kraft zu setzen, und das EU-Zulassungsverfahren zu reformieren. (APA)