Abteilung alt und stur: Am Samstag sollte es in der Wiener Arena einen Pass für zwei Konzerte geben. Einerseits gastiert die böse Mutter aller richtigen Punkettes, Lydia Lunch, wenige Meter daneben prügelt nach vielen Jahren Nichtexistenz die legendäre Wiener Hardcore-Formation Cold World erstmals wieder ihre Instrumente. Lydia Lunch gehörte Ende der 70er-Jahre zum Nukleus der New Yorker Post-Punk- und No-Wave-Bewegung. Als wildes Mädchen zog sie wilde Jungs wie Henry Rollins, Nick Cave oder Rowland S. Howard ebenso an wie junge Frauen, für die sie eine Art Ur-Riot-Girl war. Mittlerweile auch schon länger dabei, hat sie sich aktuell mit James Johnson von den britischen Birthday-Party-Wiedergängern Gallon Drunk zusammengetan und gastiert mit neuem und immergrünem Material am Samstag in der kleinen Halle in der Arena. Nebenan feiern vier wilde Jungs Wiederauferstehung. Nachdem die wenigen Cold-World-Veröffentlichungen mittlerweile zu Fantasiepreisen gehandelt werden, wollen Dierk Rossiwall, Erwin Nimmervoll, Peter Zinner und Mundi noch einmal den Reality Check wagen. Be there! (flu, DER STANDARD - Printausgabe, 26. November 2008)