Löst Wolfgang Schüssel als Klubobmann ab: Wirtschaftsbund-Generalsekretär Karlheinz Kopf.

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Rückt für Michael Spindelegger im Präsidium nach: ÖAAB-Chef Fritz Neugebauer.

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Nun bekommt doch noch ein ÖVPler aus dem Westen einen schwarzen Spitzenposten in Wien: Der Vorarlberger Wirtschaftsbund-Generalsekretär Karlheinz Kopf wurde am Dienstagabend mit 95,4 Prozent der Stimmen des ÖVP-Parlamentsklubs zum neuen Klubobmann der Volkspartei gewählt. Parteichef Josef Pröll übte dieses Amt seit den Nationalratswahlen interimistisch aus, wechselt aber mit der Angelobung am 2. Dezember als Vizekanzler auf die Regierungsbank.

Als neuen Zweiten Nationalratspräsident nominierte der ÖVP-Klub einstimmig den Gewerkschafter und ÖAAB-Obmann Fritz Neugebauer. Pröll hatte ihn bereits im Vorfeld der Sondersitzung als Favoriten für den Posten bezeichnet. Neugebauer wird sich nun in der nächsten Sitzung des Nationalrates der Wahl aller Abgeordneten stellen.

Engster Vertrauter Prölls

Somit bleibt vor dem ÖVP-Parteitag am Freitag noch eine entscheidende Frage offen: Wer zieht als Generalsekretär in die Parteizentrale in der Lichtenfelsgasse ein? Dass der Nachfolger des Steirers Hannes Missethon ein Niederösterreicher sein könnte, wird parteiintern dementiert. Im Gespräch waren bisher Landesrätin Johanna Mikl-Leitner und Prölls Kabinettschef im Landwirtschaftsministerium, Stephan Pernkopf. Letzterer gilt allerdings als engster Vertrauter Prölls und wird daher voraussichtlich mit ihm ins Finanzministerium übersiedeln.

Als neuer Name im Personalreigen tauchte am Dienstag Bauernbunddirektor Fritz Kaltenegger auf. Der Kärntner war auch als möglicher Landwirtschaftsminister gehandelt worden. Pröll wollte am Dienstag dazu keinen Kommentar abgeben.

Prominente "Nachrücker"

Drei prominente schwarze "Nachrücker" gibt es im Parlament für die Regierungsmitglieder. Gesundheitssprecher Erwin Rasinger und Seniorensprecherin Gertrude Aubauer erhalten voraussichtlich ein Nationalratsmandat, ebenso wie ÖAAB-Generalsekretär Werner Amon, der sich allerdings noch gedulden muss: Er kommt für einen Steirer, der in einigen Monaten in den Landtag wechselt. Aus Niederösterreich zieht der Weinhauer Johannes Schmuckenschlager neu in den Nationalrat ein, bereits Parlamentserfahrung haben die Oberösterreicher Wolfgang Großruck und Norbert Kapeller. (Andrea Heigl, DER STANDARD, Printausgabe, 26.11.2008)