Als "Rich Internet Applications" (RIA) werden Web-Anwendungen bezeichnet, die Funktionen des Betriebssystems verwenden und somit im Vergleich zum Browser erweiterte Nutzungsmöglichkeiten bieten. Die Anfänge der RIA-Entwicklung können mit den ersten Java-Applets 1995 angesetzt werden.

Es gibt mehrere konkurrierende RIA-Ansätze:

- AIR: Die 2008 eingeführte "Adobe Integrated Runtime" nutzt Web-Techniken wie JavaScript, Flash und Ajax für die Entwicklung eigenständiger Programme.

- Ajax: Die 2005 gestartete und zunehmend erfolgreiche Technik "Asynchronous Javascript and XML" bietet Web-Anwendungen die Möglichkeit, im Hintergrund mit dem Web-Server zu kommunizieren. "Frameworks" bieten eine Sammlung von JavaScript-Dateien, die bestimmte Funktionen für die Gestaltung einer Ajax-Anwendung bereitstellen.

- Silverlight: Diese 2006 bereitgestellte Microsoft-Technik nutzt die .NET-Plattform zusammen mit offenen Skriptsprachen für interaktive Webseiten und das Video-Streaming im hochauflösenden HD-Format. Eine wichtige Grundlage ist XAML (Extensible Application Markup Language), ein von Microsoft entwickeltes XML-Format für Web-Anwendungen.

- JavaFX: Die von Sun Microsystems 2007 vorgestellte Skriptsprache nutzt die Laufzeitumgebung von Java mit der virtuellen Java-Maschine (JVM). Damit lassen sich auch grafische Oberflächen für mobile Geräte entwickeln. (APA/AP)