Bild nicht mehr verfügbar.

Astronaut Steve Bowenbeim letzten Weltraumspaziergang.

Foto: REUTERS/NASA TV

Houston - Nach anfänglichen technischen Problemen hat die neue Anlage zur Wasseraufbereitung in der Internationalen Raumstation (ISS) endlich ihren ersten Test bestanden. Den Astronauten Mike Fincke und Don Pettit gelang es am Dienstag nach fünftägigen vergeblichen Bemühungen, die Anlage für die geforderte Mindestzeit von vier Stunden in Betrieb zu nehmen.

"Ich will ja nichts verschreien, aber ein Hurra ist hier wohl angebracht", kommentierte ISS-Kommandant Fincke den erfolgreichen Probelauf, kurz bevor sich die Besatzung der Raumstation und der Raumfähre "Endeavour" schlafen legte. "Tanzen könnt ihr später", erwiderte die Bodenkontrolle in Houston.

Wegen der Probleme mit der Anlage beschloss die NASA am Montag, den Flug der "Endeavour" um einen Tag zu verlängern. Das 154 Millionen Dollar teure Gerät soll Schweiß und Urin in Trinkwasser umwandeln. Das Wasser wird gebraucht, damit die ständige Besatzung der Raumstation im kommenden Jahr von derzeit drei auf sechs Astronauten ausgebaut werden kann. Getrunken werden darf das bisher aufbereitete Wasser nicht, Proben sollen zuerst auf der Erde eingehend untersucht werden.

Erfolgreiche Drehgelenk-Reparatur

Auch die Arbeiten zur Reparatur eines blockierten Sonnensegels an der ISS wurden in der Nacht zum Dienstag erfolgreich abgeschlossen. Beim letzten von vier Außenbordeinsätzen der aktuellen "Endeavour"-Mission waren die Astronauten Stephen Bowen und Shane Kimbrough rund sechs Stunden im All.

Die beiden hatten das seit mehr als einem Jahr blockierte Drehgelenk des Sonnensegels auf der rechten Seite der ISS gesäubert und gefettet, damit es wieder richtig zur Sonne ausgerichtet werden kann und die volle Energie liefert. "Endlich", sagte Bowen als die Arbeit beendet war. Ob nun alles funktioniert, sollte sich bei einem ersten Test am Dienstag zeigen. Aber auch danach sind noch weitere Arbeiten bei kommenden Shuttle-Flügen notwendig, um langfristig das Funktionieren des Sonnensegels zu sichern.

Rückkehr am Sonntag

Die beiden Astronauten inspizierten danach noch vorsorglich auch das Drehgelenk auf der linken Seite der ISS, das bisher tadellos arbeitete. Dabei entdeckten sie erste Abnutzungserscheinungen. Die Raumfähre "Endeavour" soll am Freitag von der ISS ablegen. Sie wird am Sonntag auf der Erde zurückerwartet. (APA/AP/red)