Montreal/Wien - Viagra hat vielleicht auch für Sportler eine leistungssteigernde Wirkung. Ob allerdings die Potenzpille mit dem Wirkstoff Sildenafil auf die Liste der verbotenen Mittel gesetzt wird, will die Welt-Anti-Doping-Agentur (Wada) erst nach detaillierten Untersuchungen und gründlichen Studien entscheiden.

"Es gibt Aussagen, die vermuten lassen, dass Viagra leistungssteigernd ist. Das wird derzeit geprüft" , sagte Wada-Chef John Fahey nach einer Tagung des Exekutivkomitees in Montreal. "Wir ignorieren das Problem nicht" , meinte der Australier. Erst nach Abschluss und Diskussion der von der Wada in Auftrag gegebenen Studien soll laut Fahey entschieden werden, ob Viagra auf die regelmäßig ergänzte Doping-Verbotsliste gesetzt wird.

Das eigentlich für spezielle Herzkrankheiten entwickelte und heute millionenfach als Potenzpille verschriebene Medikament wird unter Sportlern offenbar immer beliebter. Noch sind die Effekte für die Leistungsfähigkeit von Athleten nicht genügend erforscht. Vor allem in Höhenlagen soll die hellblaue Pille die von Leistungssportlern gewünschte Wirkung haben: Sildenafil weitet die Blutgefäße, auch in der Lunge, verbessert die Sauerstoffaufnahme des Bluts und erhöht außerdem die Auswurfleistung des Herzens. (hac, DER STANDARD Printausgabe, 25. 11.2008)