Wien - Die Buch Wien und die mit ihr einhergehende mediale Aufmerksamkeit wurden in den vergangenen Tagen üppig genutzt für die Verkündigung oder Verleihung literarischer Auszeichnungen. So nahm Kunstministerin Claudia Schmied bereits die Eröffnung der Lesewoche zum Anlass, jene Literaturpreise bekanntzugeben, die für gewöhnlich auf einer anderen Buchmesse, in Frankfurt, verkündet wurden: Der Österreichische Staatspreis für Europäische Literatur geht im kommenden Jahr an die in Ungarn geborene Autorin Agota Kristof. Ihr großes Buch Das erste Heft zeichnete vor zwanzig Jahren die Verwüstungen auf, die totalitäre Systeme im Inneren ihrer Bürger anrichten. Verfasst war das Buch in der schlichten Sprache der Kinder, nicht nur, weil diese die Protagonisten der Erzählung waren - Kristof war eben aus Ungarn emigriert und schrieb in der ihr noch unvertrauten Sprache, Französisch.

Die Lyrikerin Elfriede Czurda erhält den Würdigungspreis für Literatur, jener für Kinder- und Jugendliteratur geht an Jutta Treiber. Der Staatspreis für Kulturpublizistik geht an Robert Misik. Förderungspreise an Rudolf Habringer, Andrea Winkler und Sibylle Vogel. Auf der Messe verliehen wurde der „Bank Austria Literaris Preis" für Literatur aus dem Südosten Europas. Ihn erhielten die beiden slowakischen Autoren Agda Bavi Pain und Rudolf Jurolek. (cia/DER STANDARD, Printausgabe, 25.11.2008)