Laut Paläontologen handelt es sich bei dem bei Courtedoux entdeckten Skelett um den ersten Metriorhynchidae-Fund in der Schweiz.

Courtedoux - Paläontologen haben bei Courtedoux im schweizerischen Jura ein Fossil aus dem Erdzeitalter gefunden, das seinen Namen vom selben Gebirge ableitet wie der betreffende Kanton: dem Jura. 150 Millionen Jahre alt ist das Skelett eines Meereskrokodils aus der Gruppe der Metriorhynchidae, einem Teil der früher deutlich artenreicheren Krokodilverwandtschaft. Metriorhynchidae waren dem Leben im Wasser besonders gut angepasst: Die Füße waren weitgehend zu Flossen umgebildet, der Schwanz trug eine weitere Flosse und der für Krokodile sehr stromlinienförmige Körper hatte keine Panzerung. Zumindest zur Eiablage mussten sich die etwa fünf Meter langen Fleischfresser aber - ähnlich wie die heutigen Meeresschildkröten - an Land schleppen.

Ausgegraben wurden Exemplare dieser Gattung bereits in England und Frankreich. Auch die aktuelle Fundstelle in der jurassischen Ajoie lag vor 150 Millionen Jahren am Rand eines Meeres. Die Region um Courtedoux gilt als wichtige Fundstelle von Archosaurierspuren (Archosaurier als Übergruppe von Dinosauriern ebenso wie Krokodilen und Flugsauriern); mehr als 5.000 Fossilien sollen bisher laut Kantonangaben ausgegraben worden sein. Dennoch handelt es sich bei dem Skelett laut den Forschern um den ersten Metriorhynchidae-Fund in der Schweiz. Es wurde am Montag mit Hilfe eines Lastkrans freigelegt - die Wissenschafter mussten dabei einen drei Tonnen schweren Steinblock entfernen, um die Überreste des Tieres nicht zu beschädigen. (APA/red)