Wien - In der neuen Bundesregierung dominiert der Osten, die westlichen Bundesländer sind überhaupt nicht im Kabinett des künftigen Bundeskanzlers Werner Faymann vertreten. Weder die SPÖ noch die traditionell noch stärker föderalistisch ausgerichtete ÖVP haben Personal aus Salzburg, Tirol, Vorarlberg oder Kärnten rekrutiert. Dafür stellen die Wiener mit insgesamt sechs Mitgliedern wie auch in vergangenen Regierungen wieder die Mehrheit. Vier Mitglieder kommen aus Oberösterreich, je drei Regierungsmitglieder aus Niederösterreich und dem Burgenland sowie zwei aus der Steiermark.

Einzig als West-Österreicherin durchgehen könnte die neue Justizministerin Claudia Bandion-Ortner, die in Graz geboren ist, aber mit elf Jahren nach Tamsweg kam und dort aufgewachsen ist. Obwohl sie dann zum Studium wieder nach Graz zurückkehrte, betont sie immer wieder ihre Salzburger Wurzeln. Auch Marek ist keine waschechte Oberösterreicherin, die Familienstaatssekretärin ist zwar in Kempten im Allgäu geboren, mit sechs Jahren aber nach Eferding gekommen und dort aufgewachsen.

Wien-lastige Sozialdemokraten

Wien-lastig ist vor allem die SPÖ. Mit dem künftigen Bundeskanzler Werner Faymann, der neuen Infrastrukturministerin Doris Bures, dem neuen Sozialminister Rudolf Hundstorfer, Unterrichtsministerin Claudia Schmied und Finanz-Staatssekretär Andreas Schieder kommen gleich fünf Regierungsmitglieder der Sozialdemokraten aus der Bundeshauptstadt. Die ÖVP bietet mit Wissenschaftsminister Johannes Hahn nur einen Wiener auf.

Die vier Oberösterreicher sind neben Marek der neue Gesundheitsminister Alois Stöger, der neue Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner und Innenministerin Maria Fekter. Aus dem Burgenland stammen der neue Landwirtschaftsminister Nikolaus Berlakovich, der neue Staatssekretär Josef Ostermayer und Verteidigungsminister Norbert Darabos. Für Niederösterreich sitzen Vizekanzler Josef Pröll, der neue Außenminister Michael Spindelegger und die neue Frauenministerin Gabriele Heinisch-Hosek in der Regierung. Die beiden Steirer sind Bandion-Ortner und Staatssekretär Reinhold Lopatka. (APA)