Berlin - Der deutsche Bundesnachrichtendienst (BND) hat eine Beteiligung seiner Mitarbeiter an dem mysteriösen Anschlag gegen die EU-Vertretung im Kosovo "definitiv" ausgeschlossen. Dies berichtet die Tageszeitung "Bild" unter Berufung auf deutsche Sicherheitskreise. Drei angebliche BND-Mitarbeiter waren am Mittwoch wegen der Beteiligung am Anschlag festgenommen worden. Wegen "Terrorismus" verhängte ein Richter in Pristina eine 30-tägige Untersuchungshaft gegen die Deutschen.

Laut "Bild" steht ein Machtkampf innerhalb der politischen Führung des Kosovo hinter dem Anschlag. Als Täter kämen Extremisten aus dem Kosovo infrage, die gegen das Engagement ausländischer Organisationen in ihrem Land kämpfen, heißt es aus den deutschen Sicherheitskreisen.

"Anti-europäische Kräfte"

Nach Kontakten mit hochrangigen Experten des Berliner Auswärtigen Amtes habe die Regierung des Kosovo noch am Freitag signalisiert, dass einer Freilassung der drei Deutschen nichts im Wege stehe. Im Laufe des Samstags hätten sich dann allerdings anti-europäische Kräfte im Regierungsapparat durchgesetzt, die die wahren Hintergründe des Anschlages verschleiern und ausländische Kräfte dafür verantwortlich machen wollten, so "Bild".

Das deutsche Außenamt hat bisher lediglich die Festnahme von drei Deutschen im Kosovo bestätigt. Vom BND hieß es, dass es keinen Kommentar zu dieser Affäre geben werde. Der Anwalt eines der Tatverdächtigen wurde am Sonntag von kosovarischen Zeitungen mit der Aussage zitiert, man habe Ausweise und Dokumente des deutschen Geheimdienstes bei den drei Festgenommenen gefunden. (APA/dpa)