New York - Im Überlebenskampf des US-Autobauers General Motors (GM) wollen einige Mitglieder des Verwaltungsrats laut US-Medien eine Insolvenz als Lösungsweg nicht mehr völlig ausschließen. Gegen den massiven Widerstand von Konzernchef Rick Wagoner seien einige Vertreter in dem Gremium für eine Prüfung "aller Optionen", berichtete das "Wall Street Journal" am Samstag" unter Berufung auf Insider. Dazu gehöre auch eine kontrollierte Insolvenz mit Gläubigerschutz nach US-Recht.

Ein solcher Gläubigerschutz ("Chapter 11") kann es notleidenden Unternehmen ermöglichen, sich ohne unmittelbaren Zahlungsdruck zu sanieren. Fast alle großen US-Fluggesellschaften etwa haben in den vergangenen Jahren auf diese Weise viel Ballast abgeworfen und sind dann neu an den Start gegangen.

Die Opel-Mutter GM schließt eine Insolvenz mit Gläubigerschutz bisher als Lösungsweg offiziell aus. Konzernchef Wagoner befürchtet, dass dann noch weniger Kunden mangels Vertrauen Autos von GM kaufen und die Notlage so nochmals dramatisch verschärfen.

Der US-Automarkt ist auf steiler Talfahrt. Die amerikanischen Autobauer GM, Ford und Chrysler kämpfen mit Milliardenverlusten. Die lebensbedrohliche Lage von GM belastet auch die deutsche Tochter Opel schwer.

Alle drei US-Hersteller waren in der vergangenen Woche mit ihrer Forderung nach zusätzlichen staatlichen Krediten von 25 Milliarden Dollar in Washington zunächst abgeblitzt. Sie sollen nun erst konkrete Zukunftspläne vorlegen, ehe Anfang Dezember neu über staatliche Unterstützung beraten wird.

GM und Ford verbrennen jeden Monat mehr als zwei Milliarden Dollar (1,59 Mrd Euro) ihrer Kapitalreserven. GM hatte bereits gewarnt, ohne zusätzliche staatliche Kredite binnen Monaten oder gar Wochen pleite zu sein. (APA/dpa)