Nach der Festnahme des mutmaßlichen Anführers der baskischen Terrororganisation ETA stehen die Ermittler vor einem kniffligen Problem: Sie können die Geheimcodes der Computer nicht knacken, die die Polizei bei Mikel Garikoitz Aspiazu Rubina alias "Txeroki" sichergestellt hatte. Wie am Freitag aus Madrider Polizeikreisen verlautete, sind die Dateien in den beiden Laptops mit einem Programm gesichert, das man sich aus dem Internet herunterladen kann.

 "Trotz aller Legenden verfügen Geheimdienste über kein Schlupfloch"

"Trotz aller Legenden verfügen die Geheimdienste über kein Schlupfloch, über das sie sich Zugang zu gesicherten Dateien verschaffen können", sagte ein Beamter der Nachrichtenagentur EFE. Die Ermittler könnten die Geheimcodes nur knacken, wenn Txeroki ihnen das Kennwort verrate oder wenn die Beamten durch einen glücklichen Zufall den Schlüssel in schriftlichen Aufzeichnungen entdecken.

Informationen

Vor fünf Jahren hatte die Polizei nach der Festnahme des damaligen ETA-Militärchefs Ibon Fernandez de Iradi alias "Susper" die Sicherheitscodes auf einem Zettel gefunden. Der bei Susper sichergestellte Computer enthielt detaillierte Informationen über den Aufbau der ETA und ermöglichte der Polizei die Festnahme zahlreicher Terroristen.

Txeroki war am Montag im Südwesten Frankreichs festgenommen worden. Das spanische Innenministerium löste für die Sicherheitskräfte die höchste Alarmstufe aus. Es befürchtet, dass die ETA sich mit Anschlägen für die Festnahme rächen könnte. (APA)