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Ein Model demonstriert am 23. Februar 2008 in Phoenix, Arizona, USA, einen Röntgenscanner. Die EU-Pläne zur Zulassung sogenannter Nackt-Scanner an Flughäfen haben in Europa empörte Proteste ausgelöst.

Foto: AP/Thompson

Die EU-Kommission hat ihre Pläne, sogenannte Nackt-Scanner an Flughäfen einzuführen, vorerst auf Eis gelegt. Die Vorschläge sollen laut EU-Kommissionssprecher Fabio Pirotta nach heftiger Kritik noch einmal überdacht werden, wie Reuters berichtet. Datenschützer und Politiker hatten den Einsatz von Ganzkörperscanner als schweren Eingriff in die Persönlichkeitsrechte kritisiert.

Flüssigkeits-Verbot wird überarbeitet

Laut Pirotta könnten die Scanner einen Beitrag zur Abwehr von Gefahren leisten. Durch die Kritik im EU-Parlament hätte sich jedoch eine Neufassung anderer Kontrollvorgaben verzögert. Auch das Verbot von Flüssigkeiten im Handgepäck auf Flügen soll überarbeitet werden. Das Verbot könnte bereits 2010 wieder aufgehoben werden, sofern bis dahin Geräte zum Erkennen gefährlicher Stoffe bereitstehen.

Körperdetails erkennbar

Der Vorschlag der EU-Kommission hatte auch innerhalb des EU-Parlaments für Kontroversen gesorgt. Die Scanner, die bereits in den USA und an einigen europäischen Flughäfen getestet werden, sollen das Aufspüren von nicht metallischen Gegenständen am Körper ermöglichen. Durch diese Methode werden jedoch auch körperliche Details erkennbar. Zudem sei die Frage möglicher gesundheitlicher Auswirkungen nicht geklärt.

Darstellung schematisieren

Laut den Grünen habe die Kommission bei einem Hearing am 6. November zudem eine Möglichkeit gezeigt, bei der man "mit einer kleinen technischen Weiterentwicklung auf die Quasi- Nacktbilder verzichten kann, indem man die Darstellung in einem kleinen Zwischenschritt schematisiert." Die Kommission habe eingesehen, dass der Einsatz der Scanner, die derzeit auf dem Markt sind, einen zu tiefen Eingriff in die Persönlichkeitsrechte der BürgerInnen und einen Angriff auf die Menschenwürde darstelle, so die Grünen in einer Aussendung.

Ganz vom Tisch sind die Nacktscanner also noch nicht. Laut Pirotta hofft die EU-Kommission die Scanner in Zukunft doch noch einführen zu können. (br)